Gewalt gegen die eigene Freundin - Milderndes Urteil durch Training
Antigewalttraining wirkte sich strafmildernd für einen 27-Jährigen aus
BEZIRK SCHEIBBS. Nachdem er immer öfter und immer heftiger handgreiflich gegen seine Lebensgefährtin vorgegangen war, entschloss sich ein 27-jähriger Arbeiter aus dem Bezirk Scheibbs, an einem Antigewalttraining teilzunehmen. Am Landesgericht St. Pölten wirkte sich diese Entscheidung strafmildernd aus.
Zigaretten auf Haut ausgedrückt
Staatsanwalt Thomas Korntheuer klagte den Mann wegen fortgesetzter Gewaltausübung, wozu der Beschuldigte ein umfangreiches Geständnis ablegte. Mittlerweile getrennt, habe es in seiner Beziehung zwischen 2015 und 2016 immer wieder Streit gegeben.
Obwohl die Beweggründe dafür meist völlig harmlos waren, eskalierten diese Auseinandersetzungen immer wieder. Er schlug und trat die Frau imzugedessen, drohte ihr und drückte sogar Zigaretten auf ihre Haut. Insgesamt viermal, so das Opfer, habe sie ihr Ex-Freund dabei auch verletzt.
Freiwillige Resozialisierung
Ihm seien seine Aggressionen selbst unangenehm gewesen, meinte seine Bewährungshelferin, während sein Verteidiger hervorhob, dass sein Mandant die Resozialisierung seiner Person selbst angepackt habe. Richter Slawomir Wiaderek verurteilte den Vorbestraften zu einer bedingten Freiheitsstrafe von fünf Monaten, erteilte ihm ein Kontaktverbot zu seiner Ex-Lebensgefährtin und ordnete für die Probezeit von drei Jahren die Fortsetzung von Bewährungshilfe und Antigewalttraining an (nicht rechtskräftig).
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