Literatur am See

Stefan Bair (Tyrolia), Autorin Katharina Winkler und Martin Tschoner (TVB Achensee) im Rahmen der Verleihung des TYROLIA achensee.literatour Stipendiums (von li.) | Foto: achensee.literatour
20Bilder
  • Stefan Bair (Tyrolia), Autorin Katharina Winkler und Martin Tschoner (TVB Achensee) im Rahmen der Verleihung des TYROLIA achensee.literatour Stipendiums (von li.)
  • Foto: achensee.literatour
  • hochgeladen von Dagmar Knoflach-Haberditz

ACHENTAL. Die sechste Auflage der achensee.literatour, die vergangenen Sonntag zu Ende ging, wartete mit sovielen Autorinnen und Autoren wie noch nie und Lesungen an außergewöhnlichen Orten auf. Von der Schiffslesung mit den beiden Krimi-Stars Bernhard Aichner und Melanie Raabe über die lyrische Sonntags-Matinée mit Christoph W. Bauer und einen Leseabend mit Sabine Gruber und Walter Grond bis hin zu einer mörderischen Almlesung mit Thrillerspezialist Andreas Gruber war vieles geboten. Außerdem stand ein Schulworkshop mit Helga Bansch und die „Amour-Hatscher“-Lesung mit Polly Adler am Programm.
Bereits am Donnerstagabend eröffneten Doris Knecht und Petra Hartlieb mit zwei mitreißenden Lesungen im Alten Widum in Achenkirch die bereits sechste Auflage des Literaturfestivals. Zu diesem Anlass wurde auch der Erstlingsroman von Katharina Winkler (“Blauschmuck“) mit dem Tyrolia achensee.literatour Stipendium ausgezeichnet.

Doris Knecht & Petra Hartlieb eröffnen achensee.literatour 2017

Die beiden Eröffnungslesungen im Alten Widum wurden von zwei starken Frauen der österreichischen Literaturszene gehalten. Doris Knecht las aus ihrem kürzlich erschienenen Roman „Alles über Beziehungen“ und überzeugte dabei mit der pointierten Beschreibung ihrer Hauptfigur Viktor und der Frage, ob es eine perfekte, glückliche, ehrliche Beziehung heutzutage überhaupt noch gibt.
Petra Hartlieb, sowohl Buchhändlerin als auch Autorin, gab Einblicke in „Meine wundervolle Buchhandlung“ und brach so eine Lanze für die Literatur, deren Autoren und alle begeisterten Leser. Im Anschluss an die Lesungen der beiden Schriftstellerinnen holten sich zahlreiche Zuhörer und Fans persönliche Widmungen und Autogramme.

Stipendium geht an Katharina Winkler

Im Rahmen der achensee.literatour wird jährlich ein Förderstipendium an eine/einen JungautorIn verliehen. Die Auswahl erfolgte dieses Jahr durch den Schirmherr der Veranstaltung, Bernhard Aichner. Das von der Buchhandlung Tyrolia gesponserte achensee.literatour Stipendium ist mit 1.500 Euro sowie einem einwöchigen Arbeitsaufenthalt in der Region Achensee dotiert. Das diesjährige Stipendium geht an die 38-jährige in Berlin lebende Wienerin Katharina Winkler, die mit ihrem Romanerstling „Blauschmuck“ bereits für Furore sorgte. Auch die anwesenden Autoren zeigten sich vom aufrüttelnden Text und der Sprache der Gewinnerin begeistert und prophezeien ihr allesamt eine erfolgreiche Karriere am Literaturmarkt.

„Ist Amazon böse?“ - Titel der Podiumsdiskussion

Im Anschluss an die Lesungen und die Stipendiumsverleihung diskutierten unter der Leitung von Moderator Thomas Rottenberg, Autorin und Buchhändlerin Petra Hartlieb, Verleger Markus Hatzer und Literaturagent Georg Simader zum Thema „Ist Amazon böse?“. Bei der sehr spannenden Diskussion wurden die Vor- und Nachteile des Wandels im Buchhandel aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung beleuchtet. So sei Amazon nicht nur „böse“, da es Bücher einfach verfügbar mache und sie in die hintersten Winkel der Welt liefere. Amazon habe auch einen Wandel bzw. ein Umdenken bei vielen Buchhändlern forciert – nämlich dahingehend, dass viele Buchhändler inzwischen selber Onlineshops betreiben. Laut Literaturagent Simader sei Einkaufen in der Buchhandlung vor Ort inzwischen auch wieder sexy geworden. Buchhändler müssten den Spagat schaffen zwischen persönlicher Betreuung und Beratung, ihren Kunden aber genauso eine einfache Online-Bestellung ermöglichen.

Workshop für Literaturanfänger

Der Freitag startete mit einem Schulworkshop unter der Leitung der bekannten Kinderbuchautorin und –illustratorin Helga Bansch, die es meisterhaft verstand, die Kinder der 4. Klasse der Volksschule Eben aus Maurach für das Bücherschreiben zu begeistern. Je jünger Kinder an das Thema Literatur und Bücher herangeführt werden, umso besser, so der Tenor der Autorin.

Krimispannung am Schiff und auf der Almhütte

Die beiden Bestsellerautoren und Verlagskollegen Bernhard Aichner und Melanie Raabe gaben abends an Bord der bis auf den letzten Platz gefüllten MS Achensee Passagen aus ihren aktuellen Romanen zum Besten. Neben den Lesungen plauderten die beiden noch aus dem Nähkästchen eines erfolgreichen Krimiautors und wussten das Publikum zu unterhalten. Mit Krimispannung ging es dann samstags weiter als der Tiroler Autor Joe Fischler auf eine Wanderung am Dien-Mut-Weg lud und dort in mehreren Stationen einen Kurzkrimi, den er eigens für die achensee.literatur verfasst hatte, vortrug. Die mehr als 30 Teilnehmer bzw. Mitwanderer konnten schon beim Aufstieg miträtseln, wer denn der Mörder sei, ehe die Lösung des Falles auf der Rodlhütte präsentiert wurde.
Am Nachmittag präsentierte dann Polly Adler ihren „Amour-Hatscher“ im entspannten Ambiente des Yogaraumes im Posthotel Achenkirch. Im Anschluss konnten die Gäste dann auch die Autorin hinter Polly Adler, die Journalistin Angelika Hager, bei einem Cocktail an der Bar näher kennen lernen. Im Hotel DAS KRONTHALER fand schließlich der Abend seinen Ausklang mit zwei Lesungen von Sabine Gruber und Walter Grond, die aus ihren neuesten Romanen „Daldossi oder das Leben des Augenblicks“ und „Drei Lieben“ lasen.

Lyrischer Muttertags-Brunch

Zum Abschluss des viertägigen Programms gab es am Muttertag einen lyrischen Sonntags-Brunch mit Christoph W. Bauer im gediegenen Ambiente des Posthotel Achenkirch, das seit jeher als Basis der achensee.literatour dient. Den Ausklang fand das diesjährige Festival dann schließlich bei der mörderischen Almlesung auf der Erfurter Hütte. Thrillerspezialist Andreas Gruber verstand es meisterhaft die anwesenden Gäste mit seinen Erzählungen und Anekdoten rund um die Entstehung seiner Bücher zu unterhalten. Mit kurzen Passagen aus seinem neuesten Roman „Todesmärchen“ ließ Gruber die Zuhörer auch ein wenig in die Gedankenwelt seines knallharten, aber brillianten Ermittlers Maarten S. Sneijder blicken.

Achensee als Literaturschauplatz

„Die sechste Auflage der achensee.literatour mit insgesamt 11 Autoren und Autorinnen hat einmal mehr bewiesen, dass der Achensee nicht nur für sportliche sondern durchaus für literarische Ausflüge der ideale Platz ist. Die positiven Reaktionen der Beteiligten und unserer Gäste sind uns Ansporn auch 2018 wieder ein tolles Programm auf die Beine zu stellen“, so der Veranstalter Martin Tschoner, zugleich Geschäftsführer des Tourismusverbandes Achensee, der zufrieden bilanzierte.
Der Veranstalter bedankt sich ganz herzlich bei Förderern und Sponsoren: Kulturabteilung Land Tirol, Tyrolia, Achenseeschiffahrt, Rofanseilbahn, Erfurter Hütte, Posthotel Achenkirch, Hotel DAS KRONTHALER, Zillertal Bier, Montes.

Weitere Infos unter www.achensee-literatour.at

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Schwaz auf MeinBezirk.at/Schwaz

Neuigkeiten aus Schwaz als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksBlätter Schwaz auf Facebook: MeinBezirk.at/Schwaz - BezirksBlätter

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Schwaz und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.