Vereinsmensch tritt leiser: Manfred Beinstingl und ein Leben für die Gemeinschaft

Ehrenobmann Manfred Beinstingl (l.) im Kreise des neuen Pfadfindervorstandes | Foto: Archiv Pfadfinder
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12 Vereine, 12 Ämter, ein lebenlanges Engagement: Manfred Beinstingl ist ein Vereinsmensch, wie er im Buche steht. Nach vielen Jahren Funktionärstätigkeit tritt er nun ein wenig leiser. Wir trafen ihn zu einem Rückblick über ein Leben für die Gemeinschaft und das Miteinander. – von Dagmar Knoflach-Haberditz.

In jedem Ort gibt es sie und in jedem Ort sind sie unverzichtbar: die richtigen Vereinsmeier. Ehrenamtlich zu helfen, Vereine zu leiten, dabei zu sein, wenn es um was geht und vor allem Verantwortung zu übernehmen, wenn jemand gebraucht wird. Ohne das ehrenamtlich Engagement vieler Menschen in unserer Gegend wäre das Zusammenleben in sozialer, gesellschaftlicher und auch wirtschaftlicher Sicht ein gänzlich anderes.
Einer dieser besonders engagierten Menschen ist Manfred Beinstingl aus Jenbach. Durch sein charismatisches Auftreten ist er wohl vielen auch weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt. Seit Jahrzehnten ist er aus dem Vereinsleben der 7.000-Seelen-Gemeinde nicht mehr wegzudenken, doch nun hat er beschlossen, etwas leiser zu treten.

Pfadfinder

Manfred Beinstingl hat sein Leben den Pfadfindern verschrieben. Als er 1956 als Wölfling den Pfadfindern beitrat ahnte er noch nicht, wie sehr er die damals noch junge Gruppe in Jenbach und auch weit darüber hinaus prägen würde. Er wurde 1966 zum Hilfsfeldmeister und 1968 zum Feldmeister ernannt. Von 1970 bis 1997 war er Gruppenfeldmeister der Pfadfindergruppe Jenbach. Ganze 34 Jahre lang, von 1984 bis 2018, war Manfred Beinstingl Obmann der Pfadfindergruppe Jenbach. Heuer hat er allerdings endgültig seine Obmannschaft zurückgelegt. „Es ist ja nicht einfach, jemanden zu finden, der ein Amt übernimmt“, berichtet Beinstingl. Aber nachdem er die Führungsriege schon länger darauf vorbereitet hat, konnte heuer eine geregelte Übergabe vonstatten gehen. Die Agenden der Pfadfinder gingen somit kürzlich an den neuen Obmann Christof Sief über, der selbst schon den Großteil seines Lebens bei den Pfadfindern Mitglied ist. Zeitgleich wurde Manfred Beinstingl zum Ehrenobmann der Pfadfindergruppe Jenbach ernannt. Unter seiner Führung wurden 80 % des Pfadfinderheimes – des Sepp-Niessner-Hauses – umgebaut. „Jetzt sind wir dann beinahe fertig, es fehlt nur noch der Dachboden. Das werde ich noch weiter betreuen. Für diese Dachboden-Sanierung suchen wir immer noch Sponsoren“, erläutert Manfred Beinstingl, der es dann doch immer noch nicht ganz lassen kann, sich für die gute Sache einzusetzen.

Sportlich aktiv

Aber nicht nur die Pfadfinder haben es dem Jenbacher angetan. Genauso aktiv war er, wenn es um sportliche Angelegenheiten ging, und das nicht nur auf der Piste, sondern auch im organisatorischen Bereich. So ist er seit 1969 Mitglied des Figlclubs Jenbach, davon war er 20 Jahre lang Vorstandsmitglied als Kassier. Das ist eine lange Zeit im Zeichen des Sportes. Schließlich hat er acht Jahre lang das Amt des Präsidenten der Sportvereinigung Jenbach, des Dachverbandes der Jenbacher Sportvereine WSV, Stockschützen, Figlclub, Rodelclub, der Langläufer und des Tennisclubs inne. Alles zusammen sind etwa 1.200 Mitglieder unter dem Dachverband organisiert. In den letzten acht Jahren wurde zwei Mehrkampfmeisterschaften (Vereinsmeisterschaften) in den Sommer- und Wintersportarten durchgeführt. Außerdem wurden unter der Leitung von Manfred Beinstingl drei Sportlerbälle und drei Rote-Nasen-Läufe organisiert. Im kommenden Jahr feiert die Sportvereinigung ihr 70-jähriges Bestehen. Die Vorbereitungen für das große Jubiläumsfest unter Einbeziehung aller Zweigvereine laufen bereits. Bei der letzten Jahreshauptversammlung stellte sich Manfred Beinsting nicht mehr der Wahl. Auch hier hat er für eine geregelte Übergabe gesorgt. Dominik Fankhauser ist nun der neue Präsident der Sportvereinigung Jenbach. Fankhauser hat bereits Vorstandserfahrung, war er doch lange Zeit im Vorstand des Figlclubs und in den letzten Jahren bereits Vize-Präsident der Sportvereinigung.

Noch mehr Vereine

Nicht nur Pfadfinder und der Sport waren im Leben von Manfred Beinstingl präsent. Von 1987 bis 2001 war er Mitglied des Pfarrkirchenrates, von 1998 bis 1999 im Renovierungsausschuss der Pfarrkirche. Auch die Sicherheit der Menschen war ihm stets ein Anliegen. So war er von 1972 bis 1975 Vizepräsident der österreichischen Wasserschutzwacht, 1974 Gründungsmitglied der Tiroler Wasserwacht und anschließend bis 1980 fünf Jahre lang Landesobmannstellvertreter. Seit 1974 ist er Gewässeraufsichtsorgan der TLR für das Bundesland Tirol. Manfred Beinstingl war von 1991 bis 2011 Vorstandsmitglied im Krippenbauverein Jenbach und Umgebung, von 1981-1983 Vorstandsmitglied im 11er Rat – Narrengilde Jenbach und von 1996 bis 2018 Kassaprüfer des Zugvereins Jenbach. Vielfältige Interessen und das stetige Bestreben, für andere und besonders für die Gemeinschaft da zu sein, haben das Leben von Manfred Beinstingl bislang geprägt und auch umgekehrt für ein aufstrebendes und engagiertes Vereinsleben in Jenbach gesorgt. Ohne Menschen wie Manfred würde eine Gemeinde verkümmern und nur mehr zu dem Ort werden, an dem man übernachtet.
Mit viel Engagement von „Vereinsmeiern“ wird eine Heimat geschaffen, in der man sich wohlfühlen kann.

Ehrungen Manfred Beinstingl

1991:
Verleihung der Goldenen Lilie der österreichischen Pfadfinder

1996: Freundschaftsmedaille der holländischen Pfadfinder

1998: Goldenes Ehrenzeichen der Marktgemeinde Jenbach

2000: Tiroler Vereinsnadel in Gold für Verdienste um das Vereinswesen

2016: Verdienstmedaille des Landes Tirol

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