Wiesing
Deponiepläne für Weiler Astenberg

Für den Weiler "Astenberg" gibt es Deponiepläne. Die Gemeinde ist schwer dagegen.  | Foto: Archiv
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WIESING (fh). Bei dieser Geschichte werden sofort Erinnerungen wach, denn im April 2019 wurden in der Gemeinde Hart i. Z. die Pläne für eine Aushubdeponie veröffentlicht.

Das Besondere an der Sache war, dass die Zufahrt zu besagter Deponie über eine einspurige Bergstraße führt und die dortigen Anrainer massiv belastet. In der Gemeinde Wiesing plant man nun ebenfalls ein Bodenaushubdeponie im Ausmaß von 95.000 Kubikmetern auf 3,5 Hektar Land, welche auf 20 Jahre genehmigt werden soll. Die sogenannte Rofansiedlung wäre von diesem Projekt massiv betroffen da der gesamte Schwerverkehr im Zeitraum von Montag bis Freitag von 07:00h bis 18:00 und am Samstag von 07:00 bis 12:00h durch die Siedlung hin und retour fahren würde. Das Genehmigungsverfahren für die Deponie wird nach dem vereinfachten Verfahren nach § 50 Abfallwirtschaftsgesetz durchgeführt, da es in diesem Fall kein Verhandlung vor Ort geben wird. 

Widerstand regt sich

Im dichten Wohngebiet der Rofansiedlung regt sich jedoch massiver Widerstand und das Schreiben eines Anrainers sorgt unter der Bevölkerung für Aufklärung und hat bereits zahlreiche Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem Antrag aufgedeckt. Betreiber der Deponie wäre das Unternehmen Kruselburger (ein Unternehmen "Erdbau Kruselburger" exisitiert, laut Firmenbuch, nicht) aus Münster und ein am Astenberg ansässiger Landwirt würde die Fläche dafür zur Verfügung stellen und in weiterer Folge eine finanzielle Entschädigung erhalten. Auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion bei Bürgermeister Alois Aschberger erklärt selbiger: "Wir sind massiv gegen dieses Projekt und ich denke auch, dass wir im Gemeinderat hier einen einstimmigen Beschluss dagegen zusammenbringen werden. Aufgrund der Gesetzeslage ist der Einfluss der Gemeinde hier leider beschränkt und es ist kein einfaches Unterfangen so ein Projekt zu verhindern. Das Problem ist die Zufahrt, welche allein schon in der Projektbeschreibung falsch eingezeichnet ist. Es ist der Bevölkerung nicht zuzumuten, dass hier über 20 Jahre der Schwerverkehr durch das Dorf bzw. die Rofansiedlung donnert. Wir sind dabei hier alle rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen und werden diese auch ausschöpfen", findet Bgm. Alois Aschberger klare Worte.  Auch Gemeinderätin Maria Chelucci spricht sich klar gegen das Projekt aus: "Dass die Mitsprache der Gemeinde in so einem Verfahren so begrenzt ist, ist meiner Ansicht nach ein Affront gegen die Bevölkerung. Wir werden hier alles genauestens prüfen und hoffen auf Einsicht der Behörde, dass dieses Projekt absolut keinen Sinn macht", so Chelucci.

Behörde am Zug

Bei der BH Schwaz dürften bereits zahlreiche Stellungnahmen im Bezug auf die Deponie eingegangen sein. Da es sich entlang der Zufahrtsstraße um besiedeltes Wohngebiet handelt, haben alle Anwohner in dem Verfahren Parteistellung. Der Ball liegt nun bei der Behörde und in der Gemeinde Wiesing wird mit Spannung erwartet wie die Entscheidung derselben ausfallen wird.

Bodenaushub

Bei einer Bodenaushubdeponie mit weniger als 100.000 m³ hat die Bezirksverwaltungsbehörde ein Bewilligungsverfahren nach dem AWG 2002 durchzuführen. Sprich es liegt an der BH ob die Deponie genehmigt wird, oder nicht. Die Anforderungen für Deponien ergeben sich aus dem AWG und der dazu erlassenen Deponieverordnung. In diesen Bestimmungen sind insbesondere detaillierte Regeln über die Eignung des Deponiestandortes, die Ausbildung der Deponie, eine lückenlose Eingangskontrolle (inkl. Waageinrichtung), die behördliche Bestellung von externen Bau- und Deponieaufsichtsorganen sowie die Vorschreibung einer finanziellen Sicherheitsleistung (Auflagen, Stilllegung, Nachsorge) enthalten. All Informationen dazu findet man auf der Seite: www.tirol.gv.at/bezirke-allgemein/umwelt/awg09/

Für den Weiler "Astenberg" gibt es Deponiepläne. Die Gemeinde ist schwer dagegen.  | Foto: Archiv
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