Tourismus

"Die Marke Zillertal besser aufstellen!"

FÜGEN (fh). Friedrich Heim, Chef des Hotel Kohlerhof in Fügen ist besser bekannt unter dem Namen "Kohler Friedl". Heim ist der älteste von neun Brüdern und musste nach dem frühen Tod des Vaters den Gastbetrieb übernehmen. Er ist ein Mann klarer Worte und redet nicht lange um den heißen Brei herum. Als er im Jahre 1985 den Gastbetrieb, direkt neben der Spieljochbahn übernahm, vermietete man 42 Betten. Heute sind es weit mehr und der Betrieb von Friedrich Heim ist zu einem Aushängeschild in der Region geworden.

Man hat 365 Tage im Jahr geöffnet und "beim Friedl" ist irgendwie immer was los. Die BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion traf Heim zum Gespräch über Tourismus, Investitionen und wohin es in Zukunft gehen soll. Während eines Interview-Gespräches mit Friedrich Heim wird einem schnell klar, dass dieser Mann viel um die Ohren hat. Es vergehen keine zwei Minuten in denen nicht das Telefon des Gastwirtes läutet. Manchmal nimmt er ab, ein anderes mal lässt der den Anrufer abblitzen - den kann ich später zurückrufen. Sogar ein Ex-Mitarbeiter ruft an und gibt sich reumütig - er habe einen Fehler gemacht und wolle wieder im Kohlerhof arbeiten. Der Chef zeigt sich gnädig und gibt ihm einen Termin. Die Hochsaison kommt bestimmt und wahrscheinlich wird er seinen Job wieder bekommen.

Wachsen?

Auf die Frage ob man immer wachsen müsse erklärt der erfahrene Gastronom: "Ohne Wachstum geht's bei uns nicht und wir müssen uns auf dem Markt positionieren und die Bedürfnisse der Gäste decken. Wir müssen das Produkt hinüberbringen und es vermarkten. Wenn man sich anschaut von welchen Betrieben in Tirol die Leute reden, dann sind es immer nur die Großen. Es braucht natürlich Betriebe wie unseren um weiterhin auf Kurs zu bleiben Wir für unseren Teil haben alles dafür getan die Marke Kohlerhof bzw. Zillertal zu stärken und das werden wir auch weiterhin tun. Ich bin sehr dafür, dass man auch das Zillertal als Ganzes besser vermarketet. Es gibt zwar die Zillertal Werbung aber die ist in vielerlei Hinsicht zahnlos da jede Region ihr eigenes Süppchen kocht", so Heim. "Was die Region Fügen betrifft, haben wir, als in Kaltenbach die zweite Bahn gekommen ist einen starken Abwärtstrend zu spüren bekommen. Jetzt, mit dem Neubau der Bahn durch die Familie Schultz, bekommen wir nochmal die Chance den Anschluss zu schaffen", so der Gastwirt. Er selbst war lange Jahre im Aufsichtsrat der Spieljochbahn und hat die Kämpfe rund um die Interessen bzgl. des Bahnbetriebs mitgemacht.

Anforderungsprofil

Für den Chef es Kohlerhof hat sich sein Berufsbild über die Jahre sehr verändert und auch dafür findet Heim klare Worte: "Man soll heute ein ausgebildeter Buchhalter, Arbeitsrechtler, EDV-Fachmann, Rezeptionist/Verwalter, Koch und Servicefachmann sein und daher sage ich ganz klar, dass sich das mit der Bürokratie in den letzten Jahren sehr zum Negativen entwickelt hat."
Nichts desto trotz hat Friedrich Heim, der ein strenges aber gerechtes Regiment führt, seinen Betrieb bestens in Schuss. Das neu renovierte "Pizz Pub" erstrahlt im neuen Glanz und ist bestens besucht. Das Hotel Kohlerhof mag vielleicht als Koloss erscheinen aber es ist immer noch ein Familienbetrieb der mit viel Hingabe geführt wird.