Eine Explosive Kraft in Wiesing
WIESING. Wiesinger Ortschronisten lokalisierten erstmalig erfolgreich den Pulverturm am Buchberg von Wiesing.
Es waren vorhandene Mauerreste der Tiergartenmauer welche das Ortschronisten-Team Wiesing mit Leiter Christian Hechenblaickner, Sylvia Brunner, Monika Knapp und Willi Reichart auf Spurensuche am Wiesinger Buchberg veranlasste. Das führte das Team im Nord-Osten des Buchbergs direkt zu einer Stelle, die in alten Karten und Archiven den Wiesinger Pulverturm zeigten führten. Die Stützmauern des Pulverturms konnten nun erstmalig durch händische Ausgrabungen mit dem Archäologen Bert Ilsinger vom Institut für Archäologien der Universität Innsbruck nachgewiesen werden.
Die Freude der Ortschronisten war groß und ein noch größerer Fund kam später ans Tageslicht: Direkt an der Tiergartenmauer grenzte eine weitere Steinmauer an, wo damals der sogenannte Pulverturm gestanden hat. Die Tragödie war am 1. Juli vor 240 Jahren wo der Blitz in den dreistöckigen Pulverturm einschlug und die dort deponierte 15 Tonnen Schwarzpulver entzündete und die zwei dort stationierte Soldaten in Stücke riss. Archäologe Bert Ilsinger stieß bei den Ausgrabungen am Buchberg nicht nur auf den Pulverturm, sondern auch auf die menschlichen Überreste der beiden.
„Pulverturm“
Bereits 1504 wurde der sogenannte „Pulverturm“ am Buchberg errichtet und sowohl im historischen Kartenwerk als auch in der Literatur beschrieben. Als Teil der Tiroler Wehranlagen war der Turm, bis zu seiner Zerstörung 1782 durch Explosion, ein historisches Zeugnis der Landesverteidigung Tirols. Ein Blitzschlag zerstörte den Turm 1782 und tötete zwei Soldaten. Mächtige Mauerfragmente des Baues konnten nach weiteren Zerstörungen in Folge des A12-Straßenbaus (1970) in den letzten Jahren geborgen werden. Am Dorfplatz erinnert ein symbolisches Denkmal an den dreistöckigen Pulverturm.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.