Immobilienpreise: Experte nimmt Stellung

RIED i. Z. (fh). Immobilienmakler Martin Scheffauer ist ein "alter Hase" in seinem Beruf denn er war im Bezirk überhaupt der Erste der diese Tätigkeit ausübte. Als 22-jähriger Student hat er bereits für einen Schweizer Immobilieninvestor in den USA und Afrika Marktdaten erhoben und Immobilienberichte abgeliefert. Scheffauer fand Gefallen an der Tätigkeit, hat sein Studium der Betriebswirschaft beendet und eine Maklerausbildung in Salzburg absolviert. Sein erstes Maklerbüro eröffnete er im Privathaus eher er dann Anfang der 1990er Jahre sein Büro in Ried baute. Martin Scheffauer kann sich noch genau an die Anfänge seiner Tätigkeit erinnern: "Früher war das ja so, dass Immobilien quasi am Stamtisch, im Verein oder nach der Kirche ver- oder gekauft wurden. Die Menschen hatten eine Scheu davor das öffentlich zu machen. Als ich dann mein Büro aufgesperrt habe, änderte sich die Situation denn es gab einen Ort an dem man sich informieren konnte und wo man beraten wurde", erklärt der Experte.

Vieles hat sich verändert

Der Markt hat sich natürlich über die Jahre stark verändert und die hohen Immobilienpreise drücken gewaltig auf's Budget von Menschen die auf der Suche nach Wohnraum sind. "Früher war es so, dass die Leute viel weniger von ihrem Einkommen für die Schaffung von Wohnraum gebraucht haben. Heute muss vieles erst einmal finanziert werden und es ist auch durchaus üblich, dass es generationenübergreifende Projekte sind die eine Laufzeit von 50 Jahren haben", erklärt Scheffauer.
Seiner Meinung nach haben die hohen Immobilienpreise nichts mit ausländischen Käufern zu tun. Scheffauer: "Nach der Finanzkrise waren die Menschen auf der Suche nach Sicherheit und haben daher sehr stark in Immobilien investiert. Auf der Bank bringt das Geld kaum noch was und die hohen Immobilienpreise sind nicht zuletzt von den Einheimischen gemacht", erklärt Martin Scheffauer.

Preisspirale - was tun?
Für den Immobilienexperten ist mitunter auch die Gesetzeslage dafür verantwortlich, dass die Kosten in die Höhe schießen. "Dies enorme Preisspirale ist auch für unsere Branche nicht gut. Früher haben 80 Prozent der Leute die Immobilie für den Eigenbedarf gekauft. Heute ist es so, das 80 Prozent der Leute Geld anlegen bzw. Sicherheit haben wollen.  Vom gesetzlichen her würde sich Scheffauer einmal ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren für Bauvorhaben wünschen und er wäre für eine massive Erhöhung der Grundsteuer auf gewidmetes Bauland, welches noch nicht bebaut ist. "Außerdem sollte beim Ersterwerb die Grundsteuer überhaupt wegfallen weil sie ein unnötige Verteuerung ist", so Scheffauer. Auch in Sachen Normbindung nimmt sich der Fachmann keine Blatt vor den Mund: "Wenn die Industrie ein Geschäft machen will erlässt sie ein Norm (ÖNORM) an die sich der Bauwerber halten muss und da geht's nur darum Geld zu machen", redet Scheffauer Klartext.
Neben der Entrümpelung und Vereinheitlichung der Bauoordnung sieht Scheffauer auch ein Möglichkeit in der sogenannten Nachverdichtung. "In Deutschland ist man z.B. dabei Wohnraum auf Supermärkten oder sonstigen Gewerbeimmobilien zu errichten. Das könnte für uns durchaus auch funktionieren", erklärt Martin Scheffauer abschließend.

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