Pflege/Krankenhaus
Land Tirol entwickelt Pflege im Bezirk Schwaz weiter

Der Strukturplan Pflege für die Jahre 2023 bis 2033 wurde heute im Bezirk Schwaz im Gemeindeamt in Strass i. Z. präsentiert: (v.l.) Bgm. Hansjörg Jäger (Obmann PV Zillertal), Katrin Prem (Abt. Pflege), BH Michael Brandl, LRin Cornelia Hagele, Kathrin Eberle (Vorständin der Abt. Pflege), Bgm. Karl-Josef Schubert und Kathrin Hörschläger (Stabstelle Pflegeentwicklung LIV Tirol). | Foto: Land Tirol
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  • Der Strukturplan Pflege für die Jahre 2023 bis 2033 wurde heute im Bezirk Schwaz im Gemeindeamt in Strass i. Z. präsentiert: (v.l.) Bgm. Hansjörg Jäger (Obmann PV Zillertal), Katrin Prem (Abt. Pflege), BH Michael Brandl, LRin Cornelia Hagele, Kathrin Eberle (Vorständin der Abt. Pflege), Bgm. Karl-Josef Schubert und Kathrin Hörschläger (Stabstelle Pflegeentwicklung LIV Tirol).
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Im Gemeindeamt in Strass i. Z. präsentierten heute, Montag, Gesundheits- und Pflegelandesrätin Cornelia Hagele gemeinsam mit Kathrin Eberle, Vorständin der Abteilung Pflege des Landes, BH Michael Brandl und den Vertretern der Planungsverbände den Strukturplan Pflege für die Jahre 2023 bis 2033.

STRASS i. Z. (red). Dieser umfasst die aktuelle Personal- und Versorgungssituation im Bezirk Schwaz sowie vorgesehene Bedarfsanpassungen und alternative Versorgungsmöglichkeiten wie Betreutes Wohnen und die Tagespflege. Der Strukturplan Pflege bietet eine Entscheidungsgrundlage für die weiteren Maßnahmen im Bereich Pflege, an denen gemeinsam mit den Planungsverbänden in den kommenden Jahren gearbeitet wird.

Aktuell betreuen rund 550 Pflege- und Betreuungskräfte im Bezirk Schwaz rund 2.000 Menschen stationär und mobil in den 11 Alten- und Pflegeheimen sowie in 8 weiteren Pflege- und Betreuungsorganisationen. In der stationären Pflege – also dauerhafte oder kurzzeitige Plätze in Alten- und Pflegeheimen – stehen derzeit 631 Langzeit- und Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung, während die Tagespflege vor Ort aktuell 44 Plätze, das Betreute Wohnen 65 Plätze und die qualifizierte Kurzzeitpflege 16 Plätze umfasst. Deshalb soll vor allem der Bereich der teilstationären Pflege ausgebaut werden: In der Tagespflege sollen weitere 84 Plätze sowie 116 weitere Plätze für das Betreute Wohnen im Bezirk Schwaz geschaffen werden. Insgesamt sollen damit 200 neue Plätze für die flexiblen Betreuungsmöglichkeiten bis 2033 umgesetzt werden. Durch diese wohnortnahen Betreuungsformen erhält die pflege- und betreuungsbedürftige Bevölkerung bedarfsgerechte Betreuungsleistungen und wird so lange wie möglich in ihrer

Selbstständigkeit unterstützt.

In Anbetracht der Entwicklung der Altersstruktur in den kommenden Jahren ist für LRin Hagele klar, dass vor allem Angebote alternativer Versorgungsmöglichkeiten in den Tiroler Gemeinden in Zukunft weiter ausgebaut werden müssen: „Die Bevölkerung in Tirol wird immer älter. Dabei ist es wichtig, älteren Menschen möglichst lange ein qualitätsvolles Leben in ihren eigenen Wohnungen zu ermöglichen. Die Tagespflege, Wohngemeinschaften sowie das Betreute Wohnen stellen dabei zentrale Pflegeformen für die Zukunft dar.“

Regionale Pflegeausbildung im Fokus

Am Bildungszentrum für Pflegeberufe in Schwaz absolvieren derzeit 60 StudentInnen das Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege der fh gesundheit sowie 51 SchülerInnen die Pflegefachassistenz- und 77 die Pflegeassistenz-Ausbildung. Darüber hinaus machen aktuell 25 SchülerInnen die Ausbildung zur Pflegeassistenz an der Landwirtschaftlichen Schule Rotholz (LLA). Zudem arbeitet die BHAS Schwaz eng mit dem Bildungszentrum für Pflegeberufe Schwaz zusammen, und bietet Schülerinnen und Schülern im Rahmen der dreijährigen Handelsschule Einblicke in diverse Gesundheitsberufe. Nach einzelnen Modulen können Punkte gesammelt werden wodurch nach dem Abschluss der Zugang zum Bildungszentrum für Pflegeberufe in Schwaz erleichtert wird. „Die Pflege ist ein Beruf mit viel Verantwortung – aber auch ein Beruf, der einem sehr viel zurückgibt. Künftig muss es uns gelingen, die positiven Seiten des Pflegeberufs wieder verstärkt vor den Vorhang zu holen, um die Pflegeausbildung zu stärken und mehr junge Menschen für diesen Beruf zu begeistern“, betont LRin Hagele und merkt an, dass derzeit knapp 60 Prozent der Pflegekräfte in Tirol zwischen 40 und 60 Jahre alt sind.

„Das heißt, dass wir in Zukunft mit vielen Pensionierungen im Bereich der Pflege konfrontiert werden. Zusätzlich zur steigenden Altersstruktur muss es uns demnach gelingen, attraktive Rahmenbedingungen für die Pflegeausbildung zu schaffen, um diese herausfordernde Personalsituation künftig meistern zu können“

, ist die Landesrätin überzeugt. Mit der Verlängerung der Diplomausbildung bis Ende 2023 und der Erweiterung des Pflege-Schwerpunkts an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen wurden bereits Maßnahmen gesetzt, um einen flächendeckenden, wohnortnahen und niederschwelligen Zugang zur Pflegeausbildung für alle Interessierten zu gewährleisten. Darüber hinaus wird künftig auch eine Pflegelehre angedacht, um die Altersschwelle weiter zu senken und den Zugang zu erleichtern. Zudem erhalten Pflegeauszubildende vielfältige Fördermöglichkeiten – vom Ausbildungsbeitrag für Pflegeauszubildende über das Tiroler Pflegestipendium bis hin zu verschiedenen Stipendien vom AMS und der Pflegestiftung Tirol.

Neue Wege für nachhaltigen Ausbau der Pflege

Auch die Obleute der drei Planungsverbände (PV) nahmen an der Sitzung im Festsaal in Strass i. Z. teil. Im Rahmen der Regionalkonferenz wurden die geplanten Bedarfsanpassungen im Strukturplan Pflege 2023 – 2033 mit den BürgermeisterInnen vor Ort besprochen. Bgm Karl Moser für den PV Achental, Bgm Karl-Josef Schubert für den PV Schwaz – Jenbach u. U. sowie Bgm Hansjörg Jäger für den PV Zillertal sind demnach für die weitere Umsetzung der Bedarfsanpassungen in der Pflege im Bezirk Schwaz verantwortlich:

„Durch die Regionalkonferenz konnten wir unsere regionalen Gegebenheiten im Pflegebereich im Bezirk Schwaz und unsere Ideen für unsere Gemeinden einbringen.“ Auch sie sind sich einig, dass man in Zukunft neue Maßnahmen im Bereich der Pflege setzen muss: „Es gilt in Zukunft das Leistungsangebot in der Pflege flexibler und ganzheitlicher zu denken. Um die Versorgung unserer pflegebedürftigen Bevölkerung weiter gewährleisten zu können, müssen wir in Zukunft alternative Pflege- und Betreuungsformen umsetzen.“

In der nachhaltigen Entwicklung der Pflege in den Bezirken unterstützt Kathrin Hörschläger in ihrer Funktion der Stabstelle Pflegeentwicklung, angesiedelt am Landesinstitut für integrierte Versorgung Tirol (LIV), die Gemeinden und Einrichtungen bei der Umsetzung vor Ort. Dabei gilt es auch in Zukunft, Maßnahmen rund um Kinderbetreuung, Digitalisierung im Pflegeberuf sowie Unterstützungsleistungen für pflegende Angehörige als Teil der Pflege- und Betreuungsformen mitzudenken. Dabei leisten die Versorgungsprogramme des LIV Care Management Tirol und HerzMobil Tirol in der Koordination und Beratung von Menschen, die zuhause von Angehörigen gepflegt werden, sowie in der telemedizinischen Versorgung von PatientInnen mit Herzinsuffizienz eine wohnortnahe, patientenzentrierte und nachhaltige Pflege und Betreuung in den Bezirken.

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