Schwaz
Sparsam und mit Bedacht

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SCHWAZ. Alle 10 Jahre sind Tirols Gemeinden aufgefordert ihr örtliches Raumordnungskonzept (ÖRK) zu überarbeiten. In diesem Jahr die Silberstadt.

Im Interview Vize-Bgm Martin Wex der sich derzeit mit einem überfraktioneller Arbeitskreis beschäftigt intensiv über die zukünftige Flächennutzung der Stadt beschäftigt.
 
BB: Welche Rolle spielt das örtl. Raumordnungskonzept in Schwaz?
Wex:
Grund und Boden sind knapp. Wir müssen sehr behutsam und überlegt damit umgehen. Die Raumordnung, als Planungsinstrument, hilft dabei. Sie definiert wo, wie und unter welchen Bedingungen wir Entwicklungen in unserer Stadt zulassen. Sie fordert von uns allen ein langfristiges und vernetztes Denken, damit wir uns die Zukunft sprichwörtlich nicht verbauen.
 
BB: Kommt es dabei nicht zwangsläufig zu Nutzungskonflikten?
Wex:
Nutzungskonflikte zwischen Landwirtschaft, Wohnen, Arbeiten und Freizeit lassen sich nicht gänzlich ausschließen. Wenn alle Beteiligten ihre Eigeninteressen hintanstellen und stattdessen die Lebensqualität in unserer der Stadt ins Zentrum der Überlegungen stellen, kann Zukunft gelingen. Diesbezüglich braucht es den offenen Dialog. Auch die Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsprozesses 2040 fließen mit ein. Im September planen wir dazu ein eigenes Stadtforum.
 
BB: Weniger ist mehr?
Wex:
Dafür bin ich immer eingetreten. Vielen Schwazer*innen wird zu viel und zu schnell gebaut. Doch der Wunsch nach Entschleunigung ist, so denke ich, in der Politik angekommen. Umstrittene Projekte der Vorperiode, wie die Verbauung des „Lochhäusl“ und des unteren Rieds werden nicht mehr weiterverfolgt. Neue Baulandflächen wird es nur in sehr eingeschränktem Maße geben und auch bei den Gewerbeflächen werden wir nur Teilflächen neu ausweisen. Wir haben immer noch um die 40 Hektar unbebautes Bauland. Anstelle von Neuwidmungen sollen zuerst diese Flächen genutzt werden.
 
BB: Leistbares Wohnen?
Wex:
Schwaz braucht einen gesunden Mix aus privatfinanzierten und geförderten Wohnbauten. Im neuen ÖRK werden wir erstmals vom Instrument der Vorbehaltsflächen für den geförderten Wohnbau gebrauch machen. Das heißt, dass derart ausgewiesene Flächen nur zu niederen, von der Wohnbauförderung akzeptierten Preisen, verkauft werden können und nicht um 1000,- Euro wie bei uns bereits üblich. Ansonsten liegt das Augenmerk in der Verdichtung bestehender Flächen, ohne dabei jedoch die Identität der Stadt zu verlieren. Dazu werden wir Gestaltungsrichtlinien erlassen, so Wex abschließend.

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