Impfung im Bezirk Schwaz
Vom Versuch des Impftourismus

- Bei den Covid-Impfdosen blieben überraschend einige Dosen übrig. Das freute Menschen aus umliegenden Bezirken.
- Foto: picture alliance
- hochgeladen von Florian Haun
GERLOS/BEZIRK SCHWAZ. Dass der Bezirk Schwaz in der vergangenen Woche durchgeimpft wurde, ist natürlich kein Geheimnis geblieben und so mancher Zweitwohnsitz-Besitzer hat versucht, über die Hintertür eine Impfung zu bekommen.
In der Gemeinde Gerlos etwa, unweit der Bundeslandgrenze zu Salzburg, gab es bei den niedergelassenen Ärzten regelrechten Telefonterror von Touristen, welche gerne eine Impfung gehabt hätten. Wie die BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion erfahren hat, gab es sogar Angebote z. B. aus Königsleiten, welche Ärzte mittels finanzieller Zuwendung davon überzeugen wollten, doch von den Impfdosen etwas abzuzwacken. Das Thema ist durchaus heikel, weil der Impfstoff für ansässige Personen mit Hauptwohnsitz im Bezirk Schwaz reserviert ist und die Verwaltung, sprich die Gemeinde, hier ganz genau hinschauen muss, wer sich alles für die Impfung über das Portal www.tirolimpft.at angemeldet hat. Wie die BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion erfahren hat, gab es Anrufe bei Ärzten und Bürgermeistern, um an eine Impfung zu kommen.
Hauptwohnsitz anmelden?
Der vermeintliche Impftourismus bzw. Impfneid treibt seltsame Blüten, denn es ist keine Seltenheit, dass Personen aus dem Ausland bzw. Zweitwohnsitz-Besitzer versucht haben, noch schnell einen Hauptwohnsitz anzumelden, um eine Impfung zu bekommen. Hier galt jedoch der Stichtag 2.3. und so konnte die jeweilige Gemeinde natürlich genau nachvollziehen, wer hier im Endeffekt nur auf eine Impfung aus ist. Die unzähligen Zweitwohnsitzler bzw. Touristen, welche sich im System angemeldet haben, werden genauestens überprüft. Es kann jedoch nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden, dass der eine oder andere eine Spritze bekommt, welche ihm eigentlich gar nicht zusteht.
Impfdosen waren übrig
Die Covid-Impfungen in der europäischen Modellregion Schwaz laufen weiter auf Hochtouren: Mit Stand Sonntagnachmittag haben die Gemeinden des Bezirks Schwaz bereits über 39.500 durchgeführte Impfungen im EDV-System eingetragen und auch die Bereitschaft der Bevölkerung, bei der wissenschaftlichen Studie (REDUCE) mitzumachen, war groß. Im gesamten Bezirk Schwaz haben sich rund 48.500 Personen für eine Covid-Impfung angemeldet.
Zu einer Überraschung kam es dann in der Praxis bei den Impfungen selbst. Die ursprüngliche Information lautete, dass pro Fläschchen Impfstoff sechs Spritzen (Zulassung lautet auf sechs Dosen) aufgezogen befüllt werden können. Es stellte sich jedoch heraus, dass sieben Spritzen pro Fläschchen verimpft werden konnten. Dies bedeutete, dass zusätzliche Personen (gut 8.000) aus den umliegenden Bezirken ebenfalls die erste Teilimpfung erhielten.
Von Seiten des Landes Tirol hieß es, dass natürlich jede Dosis verimpft wird und man alle genau beobachte. Im Hinblick auf die Logistik für die Massenimpfung gab es große Herausforderungen hinsichtlich Transport und Haltbarkeit des Impfstoffes.
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