Vom Zillertal und der Zukunft

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ZILLERTAL (fh). Es ist kein Geheimnis, dass die Wintersaison die "Cash Cow" für das Zillertal ist. Tausende von Touristen bevölkern das Tal und wollen ein unvergessliches Skierlebnis mit nach Hause nehmen. Da muss man als Urlaubsdestination was bieten. Veraltete Liftanlagen sind bei den Touristen nicht gefragt und so wird auch in diesem Sommer wieder kräftig im Zillertal investiert um Bahnen und Abfahrten zu bauen. Angefangen vom Hintertuxer Gletscher (neuer 6er Sessellift mit 2.800 Personen Förderleistung pro Stunde) über die neue Penkenbahn (3S Bahn mit einer Förderleistung von 3.840 Personen stündlich; Kosten ca. 52 Millionen Euro) und die neue Talabfahrt in Zell am Ziller (6,6 km lange Abfahrt inklusive Beschneiung und Beleuchtung für 5,5 Mio Euro) bis hin zur neuen Panoramabahn Geols im Skigebiet Spieljoch (Neue Gondelbahn inkl. neuer Abfahrt – Kosten ca. 9,5 Mio Euro) ist alles dabei, um die Gäste weiterhin ins Tal zu locken.

Millionen Nächtigungen

Das Zillertal ist mit dem Tourismus groß geworden, doch man scheint nun an der Grenze der Belastbarkeit angekommen zu sein. Die Verkehrsbelastung und auch die durchaus emotionale Diskussion darüber ist eine Facette des "Zuviel" an Tourismus im Zillertal. Im Radio Ö3 ist man Dauergast bei den Staumeldungen (Blockabfertigung vor Brettfalltunnel) – eine Tatsache die aber genau niemanden davon abhält, ins Tal zu fahren. Im Februar 2015 etwa gab es einen Spitzenwert von nicht weniger als 27.510 Fahrzeugen an einem Tag an der Zählstelle Brettfalltunnel und im Mai waren es dann immerhin noch 20.128 Fahrzeuge. Wer im Zillertal das Wort "Bettenstopp" in den Mund nimmt kann durchaus den Zorn der Touristiker zu spüren bekommen, denn auch wenn man in dem 2013 veröffentlichten "Strategieplan Zillertal" von einer nachhaltigen Tourismus- bzw. Siedlungspolitik gesprochen hat, so ist von dieser bis dato nichts zu spüren. Im Zillertal geht alles weiter wie bisher. Touristenmassen strömen ins Tal und bringen zwar Geld aber auch zahlreiche Probleme mit sich, die es für die Zukunft zu lösen gilt.

Zugpferd?

Touristiker und Politiker werden in Sonntagsreden nicht müde zu betonen, welch großartige Tourismusdestination das Tal ist und wie wichtig das Zillertal als Zugpferd für die gesamte Tiroler Tourismuswirtschaft sei. Die Frage welchen Preis die Zillertaler Bevölkerung dafür bezahlt, ist eine andere. Kürzlich wurde in Mayr-hofen die Ausstellung des Künstlers Lois Hechenblaiker mit dem Titel "Hinter den Bergen" untersagt. Der Künstler/Fotograf setzt sich kritisch mit den Auswüchsen des Tourismus auseinander. Dass der Tourismus dem Tal Wohlstand gebracht hat bestreitet niemand, jedoch werden die Stimmen für eine besserer Regulierung bzw. Reglementierung der Touristenströme immer lauter. Der Grundtenor "das Tal verträgt nicht mehr" ist nicht mehr zu überhören.

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