Aufregung um Heeresschrott auf Alm

Hannes F. (Name geändert) und seine Freundin Hannah S. trauten ihren Augen nicht als sie kürzlich zum Wandern in der Wattener Lizum waren. Zahlreiche Kühe, welche dort weideten, hatten Metall im Maul und sich in Drähten verfangen. Grund dafür ist eine Sammelaktion von Munitionsteilen und Blindgängern des Bundesheeres. Der Schrott kann erst im Oktober per Hubschrauber abtransportiert werden.

WATTENBERG (fh). Bei einer Wanderung in die Wattener Lizum denkt man eigentlich an Bergidylle und unberührte Natur, doch es kann auch anders kommen. „Meine Freundin und ich waren in der Lizum unterwegs als uns plötzlich Kühe begegneten, die Metall im Maul hatten. Ein wenig entfernt sahen wir dann einen Haufen Elektroschrott, der einfach so da lag. Ich finde es äußerst unverantwortlich vom Bundesheer, dass derart gefährliche Abfälle nicht unverzüglich entsorgt werden“, ärgert sich Hannes F. Seine Freundin und er haben die weidenden Kühe vermutlich vor einem qualvollen Tod bewahrt. „Wir haben die Tiere von dem Elektroschrotthaufen weggetrieben, damit sie nicht qualvoll zugrunde gehen, wenn sie die Metallteile fressen“, erklärt der schockierte Wanderer.

Aufregung beim Bundesheer
Der Kommandant des Truppenübungsplatzes Lizum, Hans Zagrajsek, erklärt die Vorgehensweise des Heeres: „Die Sammelaktion beginnt bereits nach der Schneeschmelze. Wir suchen Munitionsteile bzw. Blindgänger von Gefechtsübungen. Teils handelt es sich hier auch um scharfe Munition, die jedoch an Ort und Stelle gesprengt wird. Der Abfall wird erst Anfang Oktober mit dem Hubschrauber abtransportiert und aus diesem Grund muss er in der Zwischenzeit liegen bleiben“, erklärt der Oberst. „Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass es eindeutig markierte Wanderwege in der Lizum gibt. Wer sich von diesen entfernt und im Gelände wandert macht sich nach dem Sperrgebietsgesetz strafbar“, lässt Zagrajsek wissen.

Bauern auch nicht glücklich
Für jene sechs Bauern, die ihre Kühe in der Lizum auf die Alm treiben, ist der Bundesheerschrott ein Ärgernis sowie eine Gefahr für ihre Tiere. „Wir haben es den Heeresangehörigen schon öfters gesagt, dass die Tiere immer wieder zu den Munitionsteilen hingehen und diese auch ins Maul nehmen. Bisher ist Gott sei Dank noch kein Tier verendet, weil wir gelernt haben, mit der Situation zu leben aber wir haben hier oben wirklich schon viel gesehen und es wäre wünschenswert, wenn der Schrott schneller abtransportiert oder zumindest irgendwie für unsere Tiere unzugänglich gemacht würde“, erklärt ein Landwirt aus der Wattener Lizum.

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