Frau in der Politik: Viel zu wenig

Eine Analyse der Gemeinderäte im Bezirk ergibt, dass lediglich 16,05 % der Mandatare weiblich sind. | Foto: Grafik: BB/Altenburger
  • Eine Analyse der Gemeinderäte im Bezirk ergibt, dass lediglich 16,05 % der Mandatare weiblich sind.
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BEZIRK (dk). Vergangenen Sonntag war der Internationale Frauentag. Zahlreiche Aktionen wiesen dabei auf die Bedeutung der Frau in den unterschiedlichsten Lebensbereichen hin. Die BEZIRKSBLÄTTER haben diesen Tag zum Anlass genommen, um den derzeitigen Frauenanteil in den Gemeinderäten genauer unter die Lupe zu nehmen.

Frauen unterrepräsentiert

Finkenberg, Hart, Kolsassberg, Strass, Stumm und Stummerberg: In diesen sechs Gemeinden sitzt keine einzige Frau im Gemeinderat. Einsamer Spitzenreiter im positiven Sinne ist die Gemeinde Kolsass, hier sind von 13 Gemeinderäten sechs weiblich und somit knapp die Hälfte. Je ein Drittel der Gemeindemandatare ist in Jenbach, Mayrhofen und Schwaz weiblich. Insgesamt liegt im Bezirk die Frauenquote bei 16,05 % in den Gemeinderäten. Was die höheren Ämter betrifft, sind Frauen noch dünner gesäht. In den Gemeindevorstand bzw. Stadtrat finden nur noch sehr wenige Frauen hinein. Der Bezirk Schwaz ist zudem noch einer der wenigen Bezirke, in dem es keine einzige Frau in das Bürgermeisteramt schaffte. Lediglich eine einzige Vizebürgermeisterin, Theresia Rauch, finden wir in der Gemeinde Schwendau.

Landtag ohne Quote

Noch eine Ebene weiter oben finden wir zwei weibliche Mandatarinnen aus unserer Region im Landtag: Kathrin Kaltenhauser für die ÖVP und Hildegard Schwaiger für die FPÖ. "Frauen sind oft viel zu selbstkritisch und trauen sich oft das Amt nicht zu", weiß LA Kathrin Kaltenhauser. Sie selbst ist in die Politik gegangen, um als junge Frau die Chance zu ergreifen, aktiv mitzugestalten. LA Hildegard Schwaiger wehrt sich vehement gegen den Begriff der Quotenfrau. "Das ist leistungsschwächend und demotivierend. Ich will wegen meiner Leis-tung wahrgenommen werden." Sie glaubt, dass viele Frauen sich einfach nicht für die Politik interessieren, oder aber nicht als Quotenfrau abgestempelt werden wollen. Die SPÖ-Bezirksfrauensprecherin Victoria Weber glaubt, dass vor allem am Land die Bedingungen für Frauen verhärtet seien und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht gegeben ist. Die Mehrfachbelastung, sich auch noch politisch zu engagieren wäre für viele zu viel. Viktoria Gruber, Grüne-Gemeinderätin in Schwaz bemängelt, dass Frauen nicht nur zahlenmäßig zu gering vorkommen, sondern dass diese dann auch nur in den typischen "Frauenressorts" wie Soziales eingesetzt werden.

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