Achenseebahn: Keine öffentliche Förderung mehr

JENBACH (fh). Einen Eisenbahn- und Busbetrieb gewinnbringend bzw. kostendeckend zu betreiben ist in Zeiten wie diesen eine regelrechte Meisterleistung. Alleine die Kosten für die Erhaltung der Infrastruktur sind horrend und dann wäre da noch das Personal. Die politischen Entscheidungsträger wissen das und es wird Geld vom Steuerzahler zugeschossen um den Betrieb aufrecht zu erhalten bzw. den öffentlichen Verkehr zu fördern. Im Falle der Zillertalbahn z.B. werden 70 % des Budgets über das sogenannte Mittelfristige Investitionsprogramm, bezahlt von Bund, Land, den Gemeinden des Zillertales sowie der Marktgemeinde Jenbach, bezahlt. Auf fünf Jahre gerechnet bekommt die Zillertalbahn über das MIP (Mittelfristige Investitionsprogramm) 15 Millionen Euro. Das alte MIP läuft im Jahr 2019 aus und die Verhandlungen für das neue stehen noch ganz am Anfang. "Für das neue MIP gibt es nun die ersten Vorgespräche. Es handelt sich hier um Investitionen in die Infrastruktur der Zillertalbahn. Aus diesem Fördertopf werden alle Bahnen in Österreich bedient mit Ausnahme der Achenseebahn da es sich bei selbiger um eine rein touristische Einrichtung handelt", so ZVB-Vorstand Wolfgang Stöhr.

Achenseebahn geht leer aus

Für das neue MIP, welches 2019 verhandelt wird, darf sich die Zillertalbahn also über die gesamten 15 Millionen Euro freuen denn die Achenseebahn, welche früher 3,5 Millionen von den 15 Mio. bekommen hat, ging diesmal leer aus. Bei einer Verhandlung am Landesgericht Innsbruck rund um die Entlassung des ehemaligen Achenseebahn-Vorstandes Marchi kam dies ebenfalls zur Sprache. Auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion bei der Verkehrsabteilung des Landes erklärt ein Beamter: "Beim MIP handelt es sich um einen Vertrag mit dem Bund nach dem Privatbahngesetz. Die Achenseebahn ist eine rein touristische Einrichtung und wird daher nicht gefördert."
In diesem Zusammenhang ist höchst interessant, dass die Achenseebahn seit den 1980er Jahren immer Zuschüsse aus dem MIP bekommen hat und der Geldhahn nun plötzlich abgedreht wurde. Die Achenseebahn ist somit die einizige Privatbahn in ganz Österreich die ohne öffentliche Zuschüsse für die Infrastruktur fährt. Zum Beispiel ist die Gleisanlage der Achenseebahn satte 125 Jahre alt und wäre längst sanierungsbedürftig. Im Privatbahngesetz steht außerdem, dass ein förderungswürdige Bahn leistungsfähig sein muss - was bei der Achenseebahn außer Zweifel stehen dürfte.
Warum genau die Achenseebahn kein Geld mehr bekommt ist weder von Beamten des Landes noch von Politikern zu erfahren. Es liegt zumindest die Vermutung nahe, dass der teils hässliche Prozess im Zusammenhang mit Ex-Vorstand Marchi hier eine Rolle spielt und es bei der Geldvergabe hier auch um persönliche Befindlichkeiten geht.
Die Achenseebahn ist, mittlerweile auf einem guten Weg, arbeitet an technischen Neuerungen und ist im Begriff eine eigene Busflotte ins Leben zu rufen.

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