"Authentisch und pünktlich"

Thomas Themessl (l.) mit Schnupperlehrling Jakob

RIED (dkh). Seit September 2014 ist Thomas Themessl Leiter des Personalwesens und des Marketings der Riedergruppe. Im Interview spricht er über die Lehrlingsausbildung und gibt Tipps zur Bewerbung.

BB: Was sind Ihre Aufgabenbereiche als Personalleiter?
Themessl: "Es geht immer um den Menschen, der steht im Mittelpunkt. Es gibt einen Mitarbeiter-Lebenszyklus, von der Suche und dem Finden des passenden Mitarbeiters, über dessen Förderung und Forderung und die Entlohnung bis hin zur Leistungsbeurteilung, Verwarnung und auch Freisetzung. Die Philosophie von Rieder geht da mit meinem persönlichen Anspruch einher. Jeder Mitarbeiter soll unternehmerisches Denken entwickeln."

Welche Bedeutung haben Lehrlinge bei Rieder Zillertal?
"Seit Bestehen von Rieder Zillertal, also seit Mitte der 40er Jahre, wurden über 400 Lehrlinge ausgebildet. Unsere Philosophie ist wirklich, die eigenen Facharbeiter und Führungskräfte selbst auszubilden. Wir nehmen uns ein Dreiviertel Jahr Zeit, um einen Lehrling zu rekrutieren. Lehrplatzvergabe heißt daher schon 100 % Übernahme nach der Lehre."

Wie entscheiden Sie sich für einen Lehrling?
"Jegliche Personalentscheidung ist eine Bauchentscheidung. Ich weiß, welchen Typen mit welcher Einstellung ich brauche. Lernen kann man alles, wenn man will."

Wie ist die Lehrausbildung organisiert?
"Vor dem ersten Arbeitstag gibt es ein Kontaktforum mit allen unseren Führungskräften und Ausbildnern, allen neuen Lehrlingen und allen Eltern. Da wird die Lehrzeit skizziert. Hier schon werden Trainingsgruppen für den Olympia-Sieg Lehrabschluss für jede Berufsgruppe gebildet. Ich als Personalleiter halte Kontakt mit Berufsschule, Eltern, Ausbildnern und Lehrlingen. Sehr viel gefruchtet hat die Begleitung der Lehrlinge mittels 'Lehrbuch', das ist eine Dokumentation vom ersten Arbeitstag bis zur Lehrabschlussprüfung."

Was sind absolute No-Goes in einem Bewerbungsverfahren?
"Ein Schauspieler sein. Ich schreibe bei den Terminvereinbarungen immer darunter: 'Bitte sei pünktlich und authentisch, weil wir sind es auch'. Nicht authentisch sein ist ein absolutes No-Go."

Können Sie Bewerbern noch einen Tipp geben?
"Loyalität und Konstanz zeigen. Nicht immer nur nach dem nach außen hin am tollsten scheinenden Angebot lechzen. Wir haben eine unglaublich große Anzahl an Mitarbeitern, die schon über 40 Jahre im Unternehmen sind. Das Gemeinsame und das Wir spielen eine wichtige Rolle. Wenn jemand bei uns mit der Lehre gestartet hat und auch bei uns in Pension geht, da stehen die verschiedensten Karrieren dazwischen. Ein Mitarbeiter wird sogar 50 Jahre Betriebszugehörigkeit schaffen, er ist vom Lehrling zum Prokuristen aufgestiegen."

ZITAT:

Thomas Themessl: "Als Lehrling ist man wie ein Seiltänzer und die ganze Belegschaft ist das Fangnetz."

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