Spotlight auf das Schulleben in der Jetztzeit
Lehrer(IN) entfesselt mit Kabarett den Humor im Klassenzimmer
Kabarett-Lehrer(in)packt aus – von Pausenklingeln, verhätschelten Kindern, schrulligen Kollegen mit Pensionierungssehnsucht bis zu "Elternabendteuer"
MARIA LANZENDORF. Kulturwirtshaus Bruckner. Die 2. Vorpremiere des Kabaretts "Die Stunde beende ich" von Markus Hauptmann war ein humorvolles Meisterwerk, das mit viel Charme, Ironie und messerscharfen Wortspielereien das Leben einer Volksschullehrer(IN) in den Fokus rückte.
Markus Hauptmann, ein Dipl. Pädagoge mit 5jähriger Ausbildung, begeisterte das Publikum mit seinem 2-Stunden-Programm, das sowohl die Lehrerschaft, Direktoren, Schüler und Eltern kritisch, ironisch und humorvoll auf die Kabarett-Bühne brachte.
Hauptmann, ein Kind der 80er Jahre, entschied sich nach einem kurzen Abstecher ins Jus-Studium für den Weg des Pädagogen.
Sein Motto "Wenn schon keine Zukunft, dann wenigstens am Nachmittag frei, mein 22 Wochenstundenberuf", sein Lächeln spiegelt seine humorvolle Art wider, Markus Hauptmann im Rahmen eines Gespräches vor der Veranstaltung.
Mit imposanten 192 cm Körpergröße und einer kahlköpfigen Erscheinung mit Tätowierungen überrascht er Eltern und Kinder der Volksschule, besonders wenn er eine erste Klasse übernimmt und das erste Kennenlernen zwischen Eltern, Kindern und dem Lehrer(IN) erfolgt.
LehrerIN ?... Warum ein Lehrer der Volksschule sich so nennt?
"Ja richtig, ich nenne mich LehrerIN, weil es fast keine männlichen Kollegen hier anzutreffen gibt und die Damen hier dominieren", seine spitzbübisch, grinsende Erklärung.
Nie mehr Schule ....
Hauptmann, unterstützt von Regisseur Robert Mohor, nahm sich in seinem Programm kein Blatt vor den Mund. Er beleuchtete auf humorvolle, intelligent satirische Weise die Herausforderungen mit denen Lehrer täglich konfrontiert sind. Dabei sparte er weder an lustigen Anekdoten aus dem schulischen Alltag noch an kritischen, treffenden Betrachtungen der schulischen Strukturen.
Besonders amüsant waren der Umgang des Schuldirektors während der alljährlichen Klassenkonferenzen sowie seine ironische Auseinandersetzung mit Eltern, die beim Schuleinstieg den Abnabelungsprozess von den lieben Kleinen noch immer nicht beendet haben. Auch die sich vertiefende Kluft zwischen Schülern und dem traditionellen Lernen im Zeitalter von Social Media wurde mit einem Augenzwinkern betrachtet.
Die Problematik von Schülern mit Migrationshintergrund wurde genauso kritisch beleuchtet, wobei er geschickt zwischen Humor und Ernsthaftigkeit balancierte. Er verwendete hier auch die Sprache des "türkischen oder chinesischem Deutsch".
Insgesamt konnte sich das Publikum hier einen Einblick in den heutigen Schulalltag eines Lehrers mit viel Witz und Selbstironie verschaffen. Veränderungen im Schulalltag von früher werden genauso aufgezeigt - gesunde Jause nein danke!
Präsentiert wurde nicht nur in Erzählform, auch Lesungen aus seinem Tagebuch und sogar Gesangseinlagen brachten das Publikum zum lautem Lachen und Mitklatschen.
Er arbeitete mit bekannten Liedmelodien von Peter Alexander "Der Papa wird's schon richten " und verwandelte diese in eine Hauptmann-Version "Der Lehrer wird`s schon richten" oder zog Ambros-Melodien für seine Texte heran.
Begeistertes Publikum
Das Publikum, bestehend aus Lehrern, Eltern und sogar Großeltern, konnte sich in die dargebotenen Situationen des Schulalltags hervorragend hineinversetzen. Die Lehrerin Ute und Alfred aus Breitenfurt, Birgit und Karin zwei Volksschullehrerinnen sowie die Mittelschullehrerin Lena und Roland hatten Ihren tatsächlichen Alltag des Lehrens mal auf die Seite geschoben und sich hier bestens amüsiert und Tränen gelacht.
Die Lacher waren herzhaft und zahlreich, und so wurde Markus Hauptmanns Kabarett zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle, die den Schulalltag aus einer humorvollen Perspektive betrachten möchten. Aber auch Nichtlehrer wie Nicole mit ihrem Vater Herbert waren begeistert vom Wortwitz.
Denn wer kennt Schule nicht?
Das schönste Weihnachtsgeschenk machte Markus Hauptmann aber Gerald Gölles, ein langjähriger, begeisterter und treuer Besucher der Hauptmann Veranstaltungen. Markus Hauptmann besuchte ihn nach seiner Aufführung an seinem karitativen Punschstand in Maria Lanzendorf und machte gemeinsame "Weihnachtsüberraschungs"fotos.
Markus Hauptmann
Er ist 1972 geboren, verheiratet mit einer Pädagogin und hat eine Tochter mit 9 Jahren. Markus ist stolz auf seinen Beruf als Volksschullehrer, obwohl er ein seltenes männliches Exemplar im Berufszweig der Volksschullehrer darstellt. Mit einer Größe von 192 cm, glatzköpfig, tätowiert und bulliger Gestalt, ist es schon vorstellbar, daß er keine Probleme mit "kleineren Persönlichkeiten", egal ob Schüler oder Elternteil, hat.
Sein Einstieg in die Pädagogik wurde durch sein Umfeld geprägt. Sowohl Mutter als auch Vater haben pädagogische Berufe eingeschlagen. Sein Studium unterbrach er kurzfristig und arbeitete als Freizeitbetreuer, bevor eine Direktorin in der Schule ihn zur Wiederaufnahme und Beendigung seines Pädagogik-Studiums anregte.
" Kinder lagen ihn schon immer am Herzen" - so Markus Hauptmann. Dies war auch sein größter Beweggrund als Pädagoge in Volksschulen zu arbeiten. Als Lehrer im Klassenzimmer sieht er sich liebevoll und streng mit Spaßfaktor.
Sein Interesse für Kabarett wurde schon früh geweckt. Schon als Junge mit 9 Jahren hat er das Kabarett, damals speziell die Hektiker, auf der Bühne der Kulisse für sich entdeckt und sich seinem Traum, einmal auf der Bühne zu stehen verwirklicht.
Im Jahr 2000 begann er seine Laufbahn als Alltagskabarettist, bevor er 2012 das 1. Schulkabarett mit dem Titel "CSI- Klassenzimmer" mit großem Erfolg startete.
In der Pandemiezeit gönnte er sich eine 3jährige Pause von der Kabarettbühne.
Er schreibt auch lustige Kolumnen für die Gewerkschaftszeitung in Wien.
Seine Mischung aus Autorität und Humor scheint zu funktionieren, denn nicht nur die Schüler, sondern auch viele Lehrer haben Gefallen an seinen Auftritten gefunden.
Wenn auch Sie mehr über den Schulalltag und seine vielen Facetten wissen möchten, dann versäumen Sie keine seiner Vorstellungen oder informieren Sie sich auf seinen Social Media Kanälen.
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