Thomas Steinhart im Interview
Das kommt im Jahr 2024 auf Simmering zu
Auf die Simmeringerinnen und Simmeringer kommt 2024 einiges zu. Von Schulsanierungen über Klimaprojekte bis hin zu Neugestaltungen. Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ) spricht über seine Pläne.
WIEN/SIMMERING. Wie geht es mit Kaiserebersdorf weiter? Soll sich die Simmeringer Hauptstraße ändern? Welche großen Projekte sind geplant? Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ) im großen Interview.
Was erwarten Sie sich von den kommenden Monaten?
THOMAS STEINHART: Wir haben im Bezirk einiges vor. Im Jänner werden wir mit der Präsentation der Befragungsergebnisse für die Umgestaltung am Enkplatz starten. Außerdem haben wir zwei größere Schulprojekte geplant.
Was passiert da genau?
Die Schulen am Enkplatz und in der Molitorgasse werden renoviert und zukunftsfit gestaltet. Sie werden wirklich von Grund auf saniert und es wird dort die neusten Unterrichtsmöglichkeiten geben. Wir werden auch mit der Umgestaltung des Vorplatzes der Svetelskystraße fertig werden, was ein langer Wunsch der Bewohnerinnen und Bewohner der Umgebung war. Auch die Umsetzungsphase mit dem Klimateam geht voran. Für das Siegerprojekt haben wir bereits begonnen, mit Stadtrat Czernohorszky Bäume zu pflanzen und Sitzmöglichkeiten entlang des Naturlehrpfads zu installieren. Das ist ein Projekt, das mir auch persönlich sehr wichtig ist.
Und wie geht es mit der Umgestaltung des Enkplatzes weiter?
Wir sind gerade in der Planungsphase, dann muss das Projekt erst ausgeschrieben werden. Daher ist es noch etwas früh, etwas dazu zu sagen. Ich gehe davon aus, dass die Umbauten Ende 2024 gestartet werden.
Die Meinung der Simmeringerinnen und Simmeringer für die Zukunft von Kaiserebersdorf war gefragt. Welche nächsten Schritte sind nun für das Stadtteilentwicklungskonzept geplant?
Im Jänner wird es seitens der MA 21 eine Veranstaltung geben, wo auf das Stadtteilentwicklungskonzept eingegangen wird. Ich bin selbst schon gespannt, weil das ein sehr großes Gebiet ist. Stadtplanung bedeutet nicht, dass gleich etwas verbaut wird. Es müssen erst mal Erhebungen gemacht werden, was im Raum Kaiserebersdorf in den nächsten 15–30 Jahren möglich ist. Wir werden Schulen brauchen, wir werden eine soziale Infrastruktur brauchen, wir werden Einkaufsmöglichkeiten brauchen. Das wird sich noch über Jahre ziehen. Es wird auch nicht, wie fälschlicherweise behauptet wird, alles zugebaut. Man muss sich aber das ganze Gebiet anschauen und vorausplanen, damit nicht später etwas fehlt.
Ziele für eine wachsende Stadt
Simmering soll in den nächsten Jahren stark wachsen. Wie geht man damit um?
Das Wachstum ist natürlich ein großes Thema. Ich halte es für fatal, wenn man glaubt, die Stadt würde nicht wachsen. Noch schlimmer wäre es, wenn die Infrastruktur nicht zugleich mitwachsen würde. Man muss Ziele und Perspektiven setzen, wie eine wachsende Stadt aussehen kann.
Welche Ziele sind das?
Wir brauchen viel Grünraum und Möglichkeiten, wo sich die Bewohnerinnen und Bewohner aufhalten können. Mir ist wichtig, dass die Grünflächen auch für die Bewohnerinnen und Bewohner nutzbar sind. Wir werden ein zusätzliches Ärztezentrum brauchen, um das ich auch kämpfe. Wir brauchen Schulen, auch eine höhere Schule wäre mir wichtig. Es muss auch Angebote für Jugendliche geben. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch für den Haidehof zeitnah einen Abschluss finden werden und es auch Möglichkeiten für alle älteren Bewohnerinnen und Bewohner geben wird.
Viele Bewohnerinnen und Bewohner wünschen sich eine Veränderung für die Simmeringer Hauptstraße. Welche Pläne gibt es zurzeit für eine Neugestaltung?
Ich habe eine Studie beauftragt, wo erhoben wird, wie die Straße in Zukunft aussehen kann. Das betrifft auch den Teil von Rennweg kommend. Natürlich werden wir auch die Bewohnerinnen und Bewohner miteinbeziehen und fragen, was sie auf der Simmeringer Hauptstraße gerne hätten.
E-Busse in Simmering
Immer wieder sind die öffentlichen Verkehrsmittel im Gespräch. Sind im kommenden Jahr Verbesserungen geplant?
Wir haben natürlich immer das Interesse, dass die öffentlichen Verkehrsmittel ausgebaut und verbessert werden. Es gibt leider teilweise überfüllte Straßenbahnen zu den Spitzenzeiten. Am Zentralfriedhof 3. Tor haben wir den Platz komplett neu gestaltet. Es gibt dort eine E-Bus-Ladestation. Wir sind natürlich mit der Stadt auch im Gespräch wegen der Verlängerung der Linie 72 nach Schwechat. Hier ist das Problem, dass die Finanzierung der Stadt Wien steht, nur das Land Niederösterreich lässt uns leider ein wenig im Stich, was die Finanzierung des Fahrbetriebes betrifft.
Planen Sie auch weitere Schritte für die gewünschte U3-Verlängerung?
Wir werden dran bleiben, aber es ist ein langfristiges Thema. Die Bewohner brauchen kurzfristige, mittelfristige und langfristige Lösungen. Die nächsten Planungsphasen sind 2028. Wenn man über eine realistische Umsetzung nachdenkt, wird das vor 2035 nicht passieren. Wir brauchen also derzeit vor allem kurzfristige und mittelfristige Lösungen. Aber natürlich haben sich die Bewohner in Simmering eine U3 bis zur Stadtgrenze oder weiter hinaus verdient.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.