Dellach/Drautal
Bienen bauen sich ihre Waben selbst

Manfred Gartner mit seinen artgerechten Bienenkörben | Foto: Michael Thun
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Eine Bienenzucht der etwas anderen Art wird in Dellach im Drautal betrieben, wo es auch ein Bienenmuseum und einen Bienenlehrpfad gibt.

DELLACH/DRAUTAL. Mit seiner Korbimkerei steht Hobbyimker Manfred Gartner allein auf weiter Flur. "Im Unterschied zu den herkömmlichen Bienenstöcken, in deren Rahmen mit Mittelwand aus Wachs und vorgegebener Wabengröße die Bienen ihre Waben bauen, fertigen sie meine Völker ohne Vorgaben an", berichtet der gelernte Koch. Vor vier Jahren, als der zuletzt bei der Wildbach- und Lawinenverbauung beschäftigte 64-Jährige einen solchen Bienenkorb geschenkt bekommen hatte, war er gleich Feuer und Flamme von dieser artgerechten Bienenzucht. Inzwischen nennt Gartner zehn dieser sogenannten Lüneburger Stülper sein eigen. Hergestellt aus Stroh, hat sein ältestes Exemplar bereits 60 Jahre auf dem Buckel. Die Körbe sind naturnah den Baumstümpfen nachempfunden.

Körbe aus Celle

Jeder Korb, den Gartner schon gebraucht aus dem Raum Celle in Norddeutschland bezieht, weil die dortigen Imker die 100-jährige Tradition zu Gunsten (besser: zu Lasten) von Styroporbehältern aufgeben, hat ein Volumen von 16 bis 20 Liter. Ausreichend Platz für ein Bienenvolk von 20.000 Sommer- und 7.000 Winterbienen, deren Arbeitsbienen 40 Tage beziehungsweise sieben Monate leben (die Königin wird vier bis fünf Jahre alt, der Drohn zwei Monate). Im Frühjahr werden die Körbe per Hand mit frischem Kuhmist bestrichen, um sie besser zu isolieren und vor Ungeziefer zu schützen. Gartner widersetzt sich mit seiner Korbimkerei der nach seiner Meinung widernatürlichen, der Massentierhaltung oder Legebatterien vergleichbaren kommerziellen Bienenzucht in so genannten Magazinbeuten, in denen 70.000 bis 80.000 Exemplare hausen: "Bei mir stehen die Bienen im Vordergrund."

Lehrpfad und Museum

Gartner, auch ausgebildeter Baumwärter, gehört dem 31 Mitglieder zählenden örtlichen Bienenzuchtverein mit Obmann Helmut Ortner an der Spitze an. Der rührige Verein hat im Jahr 2017 entlang des Draßnitzbachs einen 900 Meter langen Lehrpfad angelegt, um in der Bevölkerung die Bedeutung der Bienen zu verdeutlichen. Neben zehn Schautafeln findet der interessierte Wanderer (Schulklassen, Einheimische und Urlauber) auch sogenannte Klotzbeuten, also künstlich angelegte Behausungen, für Bienen vor.

120 Jahre alte Schleuder

Der im Jahr 2018 als Bienenmuseum eingerichtete ehemalige Heuschupfen birgt eine Vielzahl gespendeter Utensilien für die Honigherstellung. Dazu gehören eine 120 Jahre alte Schleuder und weit über hundert Jahre alte Bienenbretter. Anmeldungen bei Obmann Helmuth Ortner: 0664/73 72 19 68.

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