Christoph Michelitsch debütiert als Kapellmeister

- Nach zehn Jahren als Stellvertreter ist alsbald Premiere als Kapellmeister
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ROTHENTHURN. Wenn die Trachtenkapelle Molzbichl am Samstag, 29. März, ihr Frühjahrskonzert gibt, wird sie erstmals von Kapellmeister Christoph Michelitsch geleitet. Erst 28 Jahre jung, war Michelitsch bereits seit zehn Jahren Stellvertreter seines Onkels Hans Brunner, der 27 Jahre lang die Kapelle dirigiert hatte.
"Anfangs als Jugendlicher war ich irrsinnig nervös, als ich das Orchester dirigierte", erinnert sich der im Jänner einstimmig gewählte Kapellmeister, "doch ich habe viel Unterstützung erfahren". Das habe dazu beigetragen, dass "ich mir das Selbstbewusstsein langsam erarbeitet habe. Man wächst mit der Aufgabe". Ein jeder in der 50 Mitglieder umfassenden TK zolle dem anderen Respekt.
"Als Dirigent hat man eher die Möglichkeit, die Interpretation eines Musikstückes rüberzubringen denn als Instrumentalist", fährt der Musikfan fort. Nun habe er das Kommando inne und entscheiden, wie er einen Marsch oder eine Polka hören möchte. Der Schwerpunkt des Repertoires liegt in der traditionellen Blasmusik. Um auch auf die Bedürnisse der jungen Orchestermitglieder einzugehen, werden Beispiele aus der Filmmusik wie "Gladiator" oder "The Mission" angestimmt.
Als Sechsjähriger bereits wurde Christoph von seinem Onkel und jetzigen Stellvertreter, der auch weiter die 40-köpfige Jugendkapelle leitet, für die Musik begeistert. Angefangen mit der Blockflöte, kamen schon wenige Jahre später erst in der Musikschule Spittal, vom elften Lebensjahr an im Landeskonservatorium Klagenfurt Tenorhorn und Zugposaune hinzu. Zusätzlich lernte er in Spittal Gitarre und Klavier. So verwundert es nicht, dass er im Gymnasium in Musik immer eine "eins" vorweisen konnte.
"Musik hat mir schon immer Spaß gemacht", sagt der Sohn des Landwirts Alois Michelitsch, Schlagzeuger und Stabsführer der TK. Die Brüder Alois und Stephan beherrschen Tuba und Schlagzeug. "Das war ein Superausgleich zur Schule."
Die letzten beiden Jahre vor der Matura liebäugelte der Molzbichler noch mit der Karriere als Berufsmusiker und studierte in Klagenfurt Instrumental- und Gesangspädagogik.
Den Grundwehrdienst leistete er als Militärmusiker ab, es folgten Vorbereitungskurse für die Militärakademie in Bruck an der Laitha und die Militärakademie in Wr. Neustadt. Zum Schluss frönte der Unteroffizier wieder der Militärmusik in Klagenfurt. Wegen der mangelden Perspektive wurde Michelitsch "mit Auszeichnung" 2011 ausgemustert und wurde Polizeibeamter.
"Ich kann nicht nur von meinen Musikern verlangen, zu üben", ich muss auch selbst etwas tun", sagt der junge Kapellmeister weiter, der im Hinblick auf sein Debut mit Hilfe von CDs Partiturstudium betreibt, also anhand der Partitur den Einsatz der verschiedenen Instrumente übt.
Aufmerksame Zuhörer sind seine Söhne Silas (drei) und Tristan (fünf), die "mit der Musik aufwachsen", wie der stolze Papa berichtet. Dankbar fügt Christoph Michelitsch hinzu: "Ohne die Hilfe meiner Frau Edith, einer früheren Marketenderin, könnte ich Musik und Beruf nicht vereinbaren."
Das Frühjahrskonzert der TK Molzbichl wird am 29. März um 20 Uhr in der Fachhochschule Kärnten ("Spittl") gegeben.




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