Der schwarze Mann schützt vor Brand
Wenn die Heizsaison beginnt ist es an der Zeit den Kamine, Öfen und Zusatzherde überprüfen zu lassen
SPITTAL (aju). Rauchfangkehrermeister, Werner Gelbmann, führt ein Familienunternehmen in Spittal. Er erklärt, was zur richtigen Wartung diverser Feuerstätten und Kaminanlagen dazu gehört.
Kehren ist Vorschrift
"Die Feuerpolizeiverordnung schreibt vor, wie oft ich bei den Kunden kehren soll", so Gelbmann. Natürlich sind diese Intervalle abhängig vom benutzten Brennstoff. Bei Pelletsöfen muss deshalb seltener gekehrt werden als zum Beispiel bei Holzöfen. "Am wichtigsten ist die Überprüfung auf Dichtheit und Eignung des Rauchfangs", erklärt Gelbmann. Das bedeutet, in weiterer Folge, dass die Feuerstätte an das Kaminsystem angepasst werden muss. Außerdem sollte alles gut abgedichtet sein, um einen Rußaustritt nach außen zu verhindern.
Lockfeuer als Test
"Beim ersten Heizen im Herbst sollte man zuerst nur ein Lockfeuer anzünden. Dafür lässt man Papier im Ofen abbrennen und überprüft so, ob genug Zug im Ofen herrscht oder nicht", informiert Gelbmann. Denn durch Wespen- oder Vogelnester oder aber auch aufgrund der warmen Temperaturen im Sommer kann es sein, dass der Abzug verstopft ist. Auch hilft das Lockfeuer, um eventuell angestaute Stickluft auszustoßen.
Die Kehrfristen
"Wir machen mit unseren Kunden immer im Vorhinein, entsprechend den vorgeschriebenen Fristen, einen Termin aus", so Gelbmann. Bei seltener Inbetriebnahme der Feuerstätte, kann eine Kehrfristenstreckung bei der jeweiligen Gemeinde beantragt werden. Ansonsten ist es ratsam, die Kehrintervalle auch einzuhalten, da sonst die Gefahr eines Brandes erheblich steigt. Hat man dann einen Termin festgelegt, ist es wichtig, am Kehrtag Tag nicht zu heizen.
Kaminöfen in Neubauten
"Viele Kunden wollen zusätzlich zur Zentralheizung einen Zusatzofen oder einen Kaminherd in ihrem neuen Heim. Dies ist eine stromunabhängige Variante um Heizkosten zu sparen", so Gelbmann. Besonders bei Neubauten jedoch sollte man sich vorher über das beste Kaminsystem informieren. Denn durch Vollwärmeschutz und abgedichtete Fenster, kann es zu Problemen beim Heizen kommen. Dem Ofen fehlt hierbei oft die Luftzufuhr. Deshalb gibt es die Möglichkeit eines Zuluftschachtes, über den Kamin oder die Bodenplatten zum Beispiel.
Richtiges Einheizen
"Wichtig ist, dass man mit weichem Holz und Kleinmaterial einzuheizen beginnt. Wenn möglich, sollte auch auf Papier verzichtet werden und eher zu Anzündhilfen gegriffen werden", so Gelbmann. Wenn dieses Material gut angebrannt ist, kann man damit beginnen, größeres Holz nachzulegen. "Wichtig ist auch, dass beim Anzünden für genügend Luftzufuhr gesorgt ist", erklärt Gelbmann. Absperren sollte man den Ofen auch erst dann, wenn nur mehr Glut zurückgeblieben ist. Dies sorgt für die richtige Wärme und verhindert die Verpuffung von Schwellgasen. Dies sind nicht abgebrannte Gase, die bei zu wenig Luftzufuhr, explodieren können.
Der richtige Brennstoff
"Wichtig ist, dass naturbelassenes Holz verwendet wird. Das heißt, man sollte auf lackiertes Holz oder Pressspanplatten verzichten", erklärt Gelbmann. Denn alle nicht naturbelassenen Holzavarianten erzeugen beim verbrennen einen starken Geruch der störend wirkt. Außerdem sollt das benutzte Holz vorher über zwei Sommer, witterungsgeschützt gelagert werden. "Dann erst ist das Holz trocken genug um damit zu heizen", so Gelbmann. Außerdem sollte das Holz nicht zu lange gelagert werden, da mit zunehmender Lagerung der Heizwert zurück geht.
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