Fastenzeit
Die Zeit des Verzichts?
Der Geistliche Luca Fian aus Mühldorf hat mit uns über seine Eindrücke der Fastenzeit gesprochen und wie andere damit umgehen.
MÜHLDORF. So wie es für fast alles eine Vorbereitungszeit gibt, z.B. die Verlobungszeit bis zur Eheschließung gibt es auch für das Osterfest eine Zeit der Vorbereitung. „Für mich bedeutet Fastenzeit, sich das Leben Jesus mehr und mehr anzueignen. Er fastete nicht, weil er schlanker werden wollte, sondern weil er offen und bereit sein wollte, besser Gott zu erfahren und den Auftrag Gottes zu erfüllen.“ Dafür verzichtet er auch selbst auf etwas. „Ich versuche das jedes Jahr auf eine andere Weise, heuer werde ich auf meinen geliebten Kaffee verzichten und das Geld, dass ich hier dann nicht benötige zu spenden.“
Mut zum Mehr
Pfarrer Fian geht auch darauf ein, ob Fastenzeit immer einen Verzicht bedeutet: „Nein, absolut nicht. Es darf bei Manchem gerne auch ein bisschen mehr sein. Das fängt bei ganz einfachen Sachen an. Es darf z.B. ein Mehr an guten Worten sein, ein Mehr im Gebet, ein Mehr in meinen sozialen Aktivitäten, ein Mehr an Spenden oder ein Mehr beim Abwaschen zu Hause. Also die Phantasie kennt hier gleich wie beim Verzicht keine Grenze.
Verzicht auf Medien
Sehr beliebt und auch sehr sinnvoll ist es heute, auf soziale Medien zu verzichten. „Man wird mit so viel Informationen, Bildern und Videos überflutet, dass man die reale Welt fast aus dem Blick verliert und Gottes Stimme ebenso überhört. Was natürlich immer stärker dazu kommt, ist der Umweltaspekt. Also das häufigere Benützen der Öffis oder von Fahrgemeinschaften anstatt dem Auto“, so der Geistliche. Bei den Erwachsenen oder im Alter stehen laut dem Pfarrer die traditionellen Sachen wie Fleisch, Alkohol oder Rauchen auf der Verzichtsliste. Doch auch hier wird der Verzicht auf soziale Medien oder die Absicht, der Umwelt etwas Gutes zu tun, immer wichtiger.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.