Frei sein für die Bücher in meinem Kopf
Die in Kärnten lebende Schriftstellerin Jo Schulz-Vobach im WOCHE Interview.
INNERKREMS. WOCHE: Sie sind ausgebildete Journalistin, wie sind Sie vom journalistischen Schreiben zum Schreiben von Romanen gekommen – und – was bedeutet das Schreiben für Sie?
SCHULZ-VOBACH: Das Schreiben an sich ist mir wichtig, schon immer habe ich mir gewünscht, die Gedanken, die ich in meinem Kopf habe, auf Papier zu bringen. Bevor ich nach Kärnten gekommen bin, habe ich in Mainz gelebt und war dort Vorsitzende der Autorengruppe Mainz – ich habe schon immer auch schriftstellerisch mitgearbeitet. Mein erster Roman ist 1987 erschienen. Als ich mit 63 in Pension gegangen bin, war das wie eine Befreiung für mich – jetzt habe ich wirklich Zeit um zu schreiben.
Wie lange dauert es von der Idee, dann Konzepterstellung, Recherche, etc, bis hin zu einem fertigen Roman?
Das ist total unterschiedlich. Meinen neuesten Roman habe ich in ein paar Wochen geschrieben. Es gibt aber zB auch einen unveröffentlichten historischen Roman von mir, an dem ich schon seit 20 Jahren arbeite. Ich habe noch viele Bücher im Kopf, zumindest noch vier. (lacht)
Wie entsteht so eine Buchidee überhaupt? ZB Ihr neuester Roman „Carlas Mutter“ – was war da die Grundidee und wie ist sie entstanden?
Naja, es gibt in meinem Bekanntenkreis jemanden, der sich sieben Jahre lang um die schwer kranke Mutter gekümmert hat…Die Welt ist voller Geschichten - ein Wort, ein Satz, und schon wird daraus ein "roter Faden" für eine Geschichte.
Wie hat Ihr Weg Sie nach Österreich geführt? Wirkt das österreichische Umfeld für Sie inspirierend?
Durch meinen Ex-Mann bestand ein Bezug zu Wien. Wir fanden Wien und ganz Österreich so schön, dass wir uns ein Ferienhaus in der Innerkrems gekauft haben. Für mich war immer schon klar, dass ich einmal hier leben will. In der Ruhe hier kann ich viel nachdenken und die Natur rundherum ist Auslöser für meine Inspiration und regt meine Phantasie an.
Sie waren Lesebotschafterin 2013 – was genau kann man sich darunter vorstellen?
Ich habe die Bibliothek Gmünd ein Jahr lang begleitet, habe Lesungen gemacht und das Schulprojekt "Mach mit - schreib weiter". Ich habe den Anfang von einem Krimi geschrieben und daraus ist dann das Buch "Alarm in der Bibliothek" entstanden.
Gibt es noch etwas, was Sie den Woche-Lesern von sich erzählen wollen oder eine Art Botschaft, die Sie übermitteln möchten?
Ich befürworte das Buch als solches, eines, das ich in der Hand halten kann, kein elektronisches. Das ist mir wichtig - dass sich die Menschen noch Zeit nehmen, ein Buch zu lesen. Weil man hat immer Zeit, wenn man will.
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