"Frisch und gsund" am 28. Dezember
SPITTAL (pgfr). Viele kennen die biblische Geschichte vom bösen König Herodes, der die erstgeborenen Knaben ermorden ließ. Als Erinnerung daran gehen Kinder aus der Nachbarschaft zu den Erwachsenen, um sie zu pisnen.
Bernhard Zlanabitnig aus Tangern bei Seeboden gibt den Kindern aus seiner Umgebung einen anderen Zugang zum "frisch und gsund schlagen" weiter. Nach der längsten Nacht, wenn die Tage wieder zunehmen, erwacht die Natur zu neuem Leben. Das schlagen mit der sogenannten Lebensrute ist ein Fruchtbarkeitsakt und soll auf das erste Erwachen der Natur aufmerksam machen. Mit einem immergrünen Ästchen also - meistens wird eines von der Fichte genommen - gehen die Kinder in der Nachbarschaft von Haus zu Haus und schlagen oder streichen die Erwachsenen "frisch und gsund". Während des Pisnens oder Schappens, wie man diesen Brauch im Gailtal nennt, sagen die Kinder ein fünf-zeiliges Sprüchlein auf.
Alexandra (10), Florian (8) Egger und Lena (8) Peitler aus Seeboden sind ein eingespieltes Team beim Pisnen und schaffen es, den Spruch synchron aufzusagen. Ihre Oma ist es, die Ihnen das immergrüne Ästchen besorgt und die sie nach dem Frühstück auch begleitet. Die Nachbarn erwarten die Kinder bereits mit bereitgestellten Süßigkeiten und freuen sich über die guten Wünsche.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.