"Kärnten hat uns gefunden"

BERG IM DRAUTAL (schön). Angefangen hat alles im Jahr 2004, als sich das Ehepaar Maggie und Werner Schneider mit ihrer Nass-in-Nass-Technik selbstständig machte. "Wir hatten davor drei Blumengeschäfte in Wien und waren im wahrsten Sinne des Wortes 'ausgebrannt', sodass ich verstärkt mit dem Malen begonnen habe, das mir über diese schwere Phase hinweggeholfen hat", so der ausgebildetet Florist Werner Schneider. "Nach kurzer Zeit begannen wir, zuerst neben- dann hauptberuflich Seminare in ganz Österreich zu geben", fügt seine Frau Maggie Schneider hinzu.

Der Weg nach Kärnten
Seit Beginn des Jahres 2008 ist das Ehepaar Schneider im bekannten Art Studio Arche in Berg im Drautal mit seiner Malschule aktiv. "Kärnten hat uns gefunden", erzählen die beiden strahlend. "Die Arche wurde im Jahr 2003 als Projekt von 'Draugesund' zum Zweck einer Waldschule errichtet. Dieses Vorhaben ist scheinbar nicht sehr gut angelaufen, weshalb uns der Geschäftsführer von 'Draugesund' Albert Taurer im Internet kontaktierte, woraufhin wir die Wald- in eine Malschule umbenannten", so Werner Schneider. "Nach den vielen Jahren in der Stadt haben wir das Gefühl, an diesem wunderschönen Platz durchatmen zu können, es ist für uns sehr inspirierend und unser Ruhepool. Da in der Stadt kein Platz für Kreativität ist, haben wir in der Arche unser 'Schneckenhaus' gefunden, in dem wir unsere Kreativität ausleben können", erzählt die 55-jährige Maggie Schneider.

Nass-in-Nass
Seither gibt das Ehepaar, das nach eigenen Angaben, in Kärnten "angekommen" ist, Malkurse nach der Nass-in-Nass-Technik. "Hierbei malt man mit Öl oder auch Agryl auf nassem Untergrund und immer in die nasse Farbe hinein. Das heißt, man mischt mehr im Bild als auf der Palette, wobei besonders schöne Effekte entstehen", berichtet der 51-jährige Schneider von der an bekannte französische Impressionisten wie etwa Claude Monet angelehnte Maltechnik, dessen Geschwindigkeit ihn sehr fasziniert. "In kurzer Zeit hat man ein tolles Bild gemalt."

Seminare
Die Seminare werden nach dem Prinzip "Learning by Doing" abgehalten. "Nach einer kurzen theoretischen Einführung starten wir auch schon. Wir fokussieren uns zu 99 Prozent auf realistische Darstellungen, wobei wir vorwiegend Landschaften, Tiere, Blumen, Akt und Stillleben malen", so Maggie Schneider, die durch ihren Mann das Malen für sich entdeckt hat. "Das Tolle an der Technik ist, dass sie für Anfänger leicht zu lernen ist, denn die Begabung zum Malen hat meiner Meinung nach Jeder, der es auch wirklich lernen will", ist sich Werner Schneider sicher.

Gefühl beim Malen
Auf die Frage, was das Ehepaar Schneider beim Malen empfindet, antwortet Maggie Schneider: "Ich empfinde eine gewisse Einkehr beim Malen, ich bin ganz bei mir und habe eine unheimliche Ruhe in mir. Außerdem ist es für mich nach dem Malen ein fantastisches Gefühl, etwas geschaffen zu haben, das mich mit Stolz erfüllt." Ihr Mann Werner bezeichnet das Malen als ein wunderschönes Gefühl, "bei dem man alles um sich herum vergisst. Man ist so im Motiv gefangen und in einer vollkommen anderen Welt. Sobald man die Signatur macht, macht es 'Bang' und man ist wieder da", erzählt er lachend.

ZU DEN PERSONEN:
Maggie Schneider ist in Wien und Werner Schneider in Niederösterreich aufgewachsen.

Das Ehepaar, das zwei erwachsene Söhne im Alter von 31 und 26 Jahren hat, hatte in Wien drei Blumengeschäfte, bevor es mit der Malerei selbstständig wurde.

Neben zahlreichen Seminaren, die das Ehepaar Schneider gibt, gibt es auch fünf Lern-DVD's mit Werner Schneider, eine Pinsel-Produktlinie der beiden sowie die Planung einer Hauszeitung mit dem Titel "Hol dir Freude".

Von 2008 bis 2009 war Werner Schneider auf dem Regionalsender K1 mit "Die Schule des Malens" zu sehen. Seit einem Jahr ist er auf YouTube mit sechs Videos vertreten und hat bis dato über 800.000 Klicks.