Kraftwerk Obervellach II
Nächster großer Meilenstein ist geschafft
Der Rohbau des ÖBB-Kraftwerks Obervellach II ist fertig gestellt. Auch die Dammschüttung für das angeschlossene Ausgleichsbecken nimmt konkrete Formen an.
MÖLLTAL. Da die Kraftwerksanlagen Obervellach I und Lassach am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind, wird seit nunmehr einem Jahr zwischen Mallnitz und Obervellach intensiv am ÖBB Kraftwerk Obervellach II gebaut. Mit der Fertigstellung des Rohbaus des Krafthauses wurde nun ein weiterer Meilenstein erreicht: Die Dachkonstruktion wurde aus regionalem Holz von einem Kärntner Unternehmen hergestellt. Auch die Arbeiten am Ausgleichsbecken, das eine wichtige Regulierungsfunktion einnehmen wird, sind weit fortgeschritten.
200 Personen im Einsatz
200 Arbeiter und Mineure arbeiten teils im Mehrschichtbetrieb in den Tunnel und Stollen sowie den obertägigen Bauabschnitten. "Es wird am Hochbau des Krafthauses, im Untertagebau sowie an den peripheren Kraftwerksanlagen gearbeitet“, weiß Projektleiter Christian Höss. Insgesamt werden drei Wasserfassungen (beim Mallnitz-, Dösen- und Kaponigbach), sowie ein rund vier Kilometer langer Triebwasserstollen, ein 50 Hz – Kleinwasserkraftwerk in Kaponig und ein Speicherstollen mit einem Fassungsvermögen von 60.000 Kubikmeter gebaut.
Herzstück
Zukünftig wird die neue Druckrohrleitung mit 1,80 m Durchmesser, durch welche das Wasser zum Kraftwerk gelangt, anders als bisher, unterirdisch verlegt sein und so zur Verschönerung des Ortsbildes beitragen. Das Herzstück bildet das neue Krafthaus samt Ausgleichsbecken im Gewerbegebiet von Obervellach. Erzeugt werden 125 Gigawattstunden Energie pro Jahr. Dies entspricht rund 30.000 Railjetfahrten von Villach nach Wien.
In Betriebnahme 2023
Gebaut wird noch bis Herbst 2023. Anschließend folgt der Probebetrieb, der mit Anfang 2024 in den Regelbetrieb übergehen soll. Die nachhaltige Energieerzeugung gegenüber heute wird durch das Projekt um mehr als 35 % gesteigert. Die ÖBB investieren rund 180 Millionen Euro.
Naturjuwel
Im Zuge der Bauarbeitenwurde ein ca. 2,3 Hektar großes Areal an der Möll als wasserbauliche und ökologische Ersatz- und Ausgleichsmaßnahme umgesetzt. Genaue Bepflanzungspläne und ökologischen Begleitmaßnahmen sorgten dafür, dass sich ein prächtiges Naturgebiet entwickeln konnte, das wertvollen Lebensraum für Flora und Fauna bietet. Im Auwaldbereich finden Wild, Kleinsäugetiere wie z.B. Mauswiesel und Spitzmäuse, Amphibien (Grasfrösche, Erdkröten) sowie Vögel (Wasseramsel, Pirol) ein geschütztes Refugium.
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