„Schimpfende“ Kühe
An die Zeitumstellung müssen nicht nur wir uns langsam gewöhnen, auch die Tiere brauchen ihre Zeit.
Lendorf. Sonntag Nacht wird die Uhr wieder um eine Stunde zurückgestellt. Das bedeutet, dass wir uns um eine Stunde länger in die Federn kuscheln können … Doch wie sieht das in der Tierwelt aus? Verkraften die Vierbeiner die Umstellung eigentlich ohne Weiteres, oder kommt es zu Problemen? Die WOCHE hat bei den Milchbauern Susanne und Peter Zagler in Lendorf nachgefragt.
„Unsere 32 Milchkühe haben sehr wohl ihren Rhythmus. Sie wissen ganz genau, wann wir in den Stall kommen“, erzählt Susanne. Also gewöhnen sie ihre Tiere langsam und stufenweise an die „neue“ Zeit. „Wir gehen schon in den Tagen vorher immer um etwa eine viertel Stunde früher in den Stall“, erzählen die beiden. „Wenn wir ganz abrupt um eine Stunde später kämen, wäre der Milchdruck schon sehr hoch und es könnte sein, dass sie die Milch nicht mehr halten können“, erklärt Peter Zagler.
Ganz unabhängig davon ist die langsame Umgewöhnung auch für das „Zusammenleben“ besser. „Wenn wir zu spät kommen, warten schon alle im Stall auf uns und schimpfen“, schmunzelt Susanne.
Da die Zaglers Vollerwerbsbauern sind, haben sie den Vorteil, langsam umstellen zu können: „Für die Landwirte im Nebenerwerb, die pünktlich bei der Arbeit sein müssen, ist es vermutlich schwieriger.“
Schlimmer ist die Zeitumstellung allerdings im Frühjahr: „Da liegen die Kühe oft noch.“ Diese Umstände lassen die beiden am Zweck der Umstellung ein wenig zweifeln: „Ob nicht der Aufwand in allen Bereichen höher ist als die Energieersparnis? Aber wir müssen ohnehin damit leben.“
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