Seit 40 Jahren wird hier das Gold gefischt
Vor genau 40 Jahren hat Raimund Granögger das Gästeangebot "Goldwaschen in Heiligenblut" entwickelt.
HEILIGENBLUT (schön). In der Gemeinde Heiligenblut gilt Raimund Granögger als der "Vater" des Goldwaschens. Denn: Bereits im Jahr 1974 hat er zusammen mit Rudolf Franz Ertl dieses Gästeangebot entwickelt und mithilfe des Tourismusverbandes Heiligenblut umgesetzt. "Auch wenn die lauten Berg-Hämmer von einst längst verstummt sind und der Goldbergbau Geschichte ist, hört man dank der Goldwasch-Aktivitäten noch immer ein 'Glück auf' im Kleinen Fleißtal", sagt der 82-jährige Granögger.
Einmalig in Europa
Dass Granögger leidenschaftlicher Goldwäscher ist, ist unschwer zu erkennen. Nicht zuletzt deshalb haben ihn tausende Urlauber während der letzten 40 Jahren als Animator beim Goldwaschen in Heiligenblut kennengelernt. Doch was ist für ihn das Besondere am Goldwaschen? "Das Besondere ist, dass es diese Art von Goldwaschen nirgends in Europa gibt", so der ehemalige Leiter des Tourismusbüros in Heiligenblut. Laut Granögger gäbe es noch 160 bis 200 Tonnen Gold in den Hohen Tauern. "Da kann man wohl kaum sagen, dass das Goldwaschen ein Blödsinn ist", schmunzelt Granögger.
Geduldig Gold fischen
Und wie läuft das Gästeangebot ab? "Mit meinen Gästen gehe ich zu meinem Goldwaschplatz, auf dem in großen Lettern 'Hier schuftet Goldwäscher Raimund' steht." Prinzipell kann nach Granögger jeder Mensch das Goldwaschen lernen, es gibt aber eine Voraussetzung: "Die meisten verbinden das Goldwaschen mit alten Wildwestfilmem, wo es Mord und Totschlag gibt und man um das Gold gekämpft hat, mit dieser Verbindung kann ich nicht viel anfangen", erzählt er lachend. Denn nach Granögger ist folgendes für die Goldwasch-Aktivität wichtig. "Keine Angst in der Natur sowie beim Bergbach zu haben ist das Um und Auf." Dann geht es, mit Gummistiefeln, Goldwaschschüssel und Schaufel ausgerüstet, ans Tun.
Mit Gefühl arbeiten
Weiters sei es nach Granögger wichtig, ein Gefühl für Gold aufzubringen, da es um das Gewicht ginge. "Obwohl Gold wesentlich schwerer als alles andere ist, bleibt es dennoch nur dann in der Schüssel liegen, wenn man mit viel Gefühl arbeitet", weiß der Experte. Weiters erklärt Grönegger seinen Besuchern, wo man am besten Gold herausschaufelt. "Nicht der ganze Bach ist voll mit Gold - das Gold wird in die Kurven des Baches getragen und bleibt dort liegen."
Nach Jubiläum Nachfolger gesucht
Das 40-Jahres-Jubiläum "Goldwaschen Heiligenblut" wird gefeiert. "Ich wollte unbedingt die 40 Jahre voll machen, danach höre ich auf", sagt der leidenschaftliche Goldwädscher Raimund Granögger. Deshalb finden am 14. und 15. Juni die Feierlichkeiten dazu statt. "Am Samstag werden im Kleinen Fleißtal Kinder- und Jugend-Goldwaschwettkämpfe veranstaltet" Als Hauptpreise winken echt Bergkristalle. Am Sonntag findet der Festakt mit musikalischer Unterhaltung statt.
Wie es danach weitergehen soll, weiß Granögger jedoch nicht. "Ich hoffe, dass sich ein Nachfolger finden lässt. Es wäre schade, wenn das Angebot für unseren Ort und das ganze Tun verlorenginge."
Zur Sache:
Das Gold in den Hohen Tauern ist mit 19 Karat eines der reinsten in Europa. 24 Karat entsprechen purem Gold.
In den Hohen Tauern gibt es noch 160 bis 200 Tonnen Gold.
Das Goldwaschen in Heiligenblut als Gästeangebot gibt es seit 40 Jahren.
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