Wein gegen Briefmarken eingetauscht

Harald Mölzer mit Isabella-Trauben, die vor und hinter der "Reblaus" wachsen
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GMÜND. Harald Mölzer strahlt übers ganze Gesicht: "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht." Zusammen mit seiner Frau Angelika bewirtschaftet der gelernte Postler die Jausenstation "Reblaus".
Oberhalb der Künstlerstadt auf dem Sonnenplateau Treffenboden kann die "Reblaus" für sich in Anspruch nehmen, die einzige Jausenstation in Oberkärnten zu sein, in der eigener Wein ausgeschenkt wird. Das heißt, in 840 Meter Höhe sprießen nur 20 Weinstöcke, die die widerstandsfähige Rebsorte Isabella tragen. "Ich stutze sie so zurecht, dass pro Stock gerade mal drei Trauben übrig bleiben", informiert der Winzer. Unterm Strich ergibt das gerade mal 30 Flaschen. Diesen Kärntner Wein baut Mölzer erst seit vier Jahren an.
Den Löwenanteil erntet der Oberkärntner auf seinem einen halben Hektar umfassenden Weinberg im ungarischen Zalaegerzeg. Angebaut werden fast ausschließlich Zweigelt, Merlot und Blauburgunder. "Ein Bekannter war geschäftlich viel in Ungarn unterwegs und erstand vor 19 Jahren den Weingarten", erzählt Mölzer. "Aber er hatte keine Ahnung vom Weinanbau und trat mir das Gelände gleich wieder ab." Seitdem kümmern sich der Gmündner um den Weinberg. Schon als Bub hatte er bei den häufigen Urlaubsreisen mit den Eltern nach Südtirol Interesse für den Weinbau gezeigt. "Das erste Glas mit richtigem Wein aber trank ich erst mit 14, 15", unterstreicht der heute 45-Jährige. Just 15 Jahre alt sind die Zwillinge, die im Haus und im Weingarten auch schon kräftig mit anpacken.
Um dem Steckenpferd eine fundierte Basis zu geben, besuchte Mölzer vor fünf Jahren einen Winzerkurs an der Obst- und Weinbauschule St. Andrä. Ein Jahr später machte er mit seiner aus dem Gastgewerbe stammenden Frau die "Reblaus" auf. Die außer dienstags ganzjährig von 14 bis 22 Uhr geöffnete Jausenstation und die regelmäßigen Fahrten zum vier Autostunden entfernten Weinberg ließen sich auf Dauer mit dem Brotberuf nicht mehr unter einen Hut bringen. Und so hing der gelernte Postler 2011 seinen gesicherten Beamtenstatus nach 27 Jahren an den Nagel. "Meine Frau war begeistert", berichtet der Vollzeitwinzer. Angelika Mölzer, die auch noch mit "Opas Bauernhof" eine Ferienwohnung nebenan betreut, kann sich nun ganz den Brettjausen, selbstgemachten Kuchen und Mehlspeisen widmen - "je nach Jahreszeit oder Laune der Chefin Angelika".
Etwa alle drei Wochen fährt der Weinbauer nach Ungarn. Im Winter müssen alte Triebe weggeschnitten, ein einziger Strecker auf den Draht gebunden werden. Die Weinlese nimmt drei Fahrten mit je drei, vier Helfern in Anspruch. Eine Reblmaschine trennt noch vor Ort die Trauben vom Stiel. Im heimischen Keller folgen die Vergärung und Pressung. In Stahlfässern ("Für Barriquefässer sind die etwa 600 Liter zu wenig") reift der Wein in zwölf Monaten. Umgefüllt in Flaschen, bleibt ein "Mölzer"-Wein etwa fünf Jahre trinkfähig. Die heimische Weinlese erfolgt erst Ende Oktober.

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