Welt-MS-Tag: "Ich bin dankbar für meine Krankheit"

Gernot Morgenfurt gibt trotz oder gerade wegen seiner MS-Erkrankung nicht auf | Foto: Privat/Morgenfurt
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  • Gernot Morgenfurt gibt trotz oder gerade wegen seiner MS-Erkrankung nicht auf
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WEISSENSEE (aju). Vor 34 Jahren bekam Gernot Morgenfurt die Diagnose, dass er an Multipler Sklerose leidet. Aufgegeben hat sich der heute 53-Jährige allerdings nie. Ganz im Gegenteil. Er zählt mittlerweile sogar zur Weltspitze im Behindertenskisport und das obwohl er stark sehbehindert ist und obwohl MS eine laut Pharmaindustrie und Medizinern unheilbare Krankheit ist.

Andere Sichtweise

Von Anfang an, so sagt er, habe er einiges anders gemacht und die Dinge hinterfragt. "So habe ich erfahren, dass meine MS durch eine Zeckenschutzimpfung ausgelöst wurde", sagt Morgenfurt. Er wisse aber auch, dass viele das nicht glauben oder wahrhaben wollen. Der Grund, warum er es geschafft hat, trotz Krankheit erfolgreich zu sein, liegt für ihn in seiner Sichtweise. "Mich fragen viele Menschen, wie ich es trotz MS schaffe Höchstleistungen zu erbringen. Für mich stellt sich jedoch die Frage, was muss oder kann ich tun um meinen Körper bestmöglich zu besonderen Leistungen zu bringen? Die Antwort liegt in der Eigenverantwortung und der notwendigen Konsequenz", erklärt Morgenfurt.

Etwas verändern

Von Anfang an habe er sich mit seiner Gesundheit auseinandergesetzt und nach Lösungen für eine Verbesserung gesucht. "Nach vielen Schüben und Problemen habe ich dann, nachdem ich trotz Medikamenten oder vielleicht wegen der Präparate, immer schlechter wurde, erkannt, dass ich etwas in meinem Leben verändern muss."

Weiterer Plan B

Mit dieser Einstellung schaffte er es vom Rollstuhl auf das Einrad und schließlich, im Alter von 53 Jahren zu den Paralympics nach Pyeong Chang. "Die Teilnahme in Korea war zudem auch wieder ein Plan B, denn ursprünglich hatte ich ein ganz anderes Ziel", sagt Morgenfurt. Als er vor vier Jahren nämlich mit dem Blindensport Ski Alpin begonnen hatte, und Ende 2015 in den ÖSV-Kader aufgenommen wurde, wusste er, dass er es im Team sehr schwer haben würde. „Aufgrund meiner Leistungen war ich der beste Blindensportler Ski Alpin in dieser Saison und somit qualifiziert für den Kader.
Nach einem Blick auf meinen Jahrgang (1965) wird sich der Trainer wohl auf den Kopf gegriffen haben und sich gedacht haben, was sollen wir mit so einem alten Mann anfangen“, sagt Morgenfurt.

Seine Botschaft

Nach diesem Werdegang lautet seine Botschaft für alle MS-Kranken: Auch wenn du keine Chance hast, nütze sie einfach. So lautet auch die Botschaft in seinen zwei Ratgeber-Büchern, die er bisher geschrieben hat. „Ich jedenfalls bin dankbar für meine MS, den so durfte ich erkennen, dass ich etwas Besonderes bin und auch im Stande etwas Besonderes zu leisten. Geh deinen Weg, setz dir ein Ziel und beginne am besten gleich heute. Ich bin überzeugt du kannst es, egal was du tust – tue es einfach.“

Zur Sache

  • Name: Gernot Morgenfurt
  • Geboren: 1965
  • Wohnort: Weißensee
  • Lebensmotto: Wenn du nur das tust, was du schon kannst, dann wirst du auch nur das bleiben, was du sowieso schon bist 
  • Zu MS: Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste Erkrankung des zentralen Nervensystems bei jungen Erwachsenen. Es ist eine chronische, bis dato unheilbare Erkrankung. In Österreich leben rund 12.500 MS-Betroffene und jährlich ist mit circa 350 bis 400 Neuerkrankungen zu rechnen. Die Symptome der Multiplen Sklerose beginnen zumeist zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr – bei Menschen, die mitten im Leben stehen.
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