Natur
Wenn Hunde ihrem Jagd-Instinkt folgen...

- Eine Rehgeiß wurde Opfer eines wildernden Hundes.
- Foto: Wadl
- hochgeladen von Thomas Dorfer
Zum Schutz des Wildes muss der Hund an der Leine.
BEZIRK. Im Frühling sind viele Tiere mit ihrem Nachwuchs beschäftigt. Zum Schutz des Wildes während der Brut- und Setzzeit sowie bei Schneelage, die eine Flucht der Wildtiere erschwert, sind Hundehalter daher dazu verpflichtet, außerhalb von geschlossenen verbauten Gebieten ihre Tiere, ausnahmslos, Tag & Nacht, an der Leine zu führen und Tierschutzgerecht zu verwahren.
Einige schwarze Schafe
Leider wird diese Vorschrift nicht immer befolgt. Die Folge: Wildrisse durch unverwahrte und wildernde Hunde. Für die Wildtiere enden diese Vorfälle meist tödlich. Erst vor wenigen Tagen wurde im Gemeindejagdgebiet „Lieserhofen“ ein Rehgeiß Opfer eines wildernden Hund. Die Szene wurde von einem Spaziergänger nahe Lieserbrücke beobachtet. Die Aufsichtsjäger Julius Hübner und Reinhard Schwinger fanden Vorort eine arg zugerichtete, einjährige, noch lebende Geiß vor. Das Wild musste mit einem Fangschuss von seinen Leiden erlöst werden. Solch ein Tierleid könnte verhindert werden, wenn Hundebesitzer ihre Lieblinge nicht frei in der Natur herumlaufen lassen! Horst Zwischenberger, Jagdobmann des „JV Lieserhofen“ berichtet, dass "Wildtiere immer wieder von Hunden gehetzt werden." Wildrisse sind dann der negative Höhepunkt der Hetzjagd.
85 Fälle
Ein weiterer Fall ereignete sich Anfang April in Kärnten. Ein Reh war im Rücken- und Keulenbereich durch einen Hundebiss schwer verletzt. Der Aufsichtsjäger musste das Tier mit einem Fangschuss von den Qualen erlösen. Danach öffnete er die Bauchhöhle und musste feststellen, dass die Geiß zwei völlig ausgebildete, aber tote Kitzlein in sich trug.
Seit 2013 kam es im Süden Österreichs zu 85 Vorfällen mit wildernden und reißenden Hunden, die der Kärntner Jägerschaft gemeldet wurden.
Der richtige Hund
In der Bevölkerung erfreuen sich Hunde immer größerer Beliebtheit. In Seeboden stieg die Zahl der Hunde in den letzten Jahren um 20 Prozent. Zwischenberger plädiert bei der Anschaffung eines Hundes auf Rasse und Charakter des Tieres zu achten: "Der Hund muss zu einer Familie passen. Man trifft immer wieder Leute, die mit ihren Tieren überfordert sind."
Im Hinblick auf die Risse hofft er, "auf eine Konsens- und Zukunftslösung im Sinne des Wildes und der Hundebesitzer. Sonst hilft nur eine Anordnung, um die Probleme mit den Bissen zu lösen."
Hohe Strafen
Im Moment sind in Kärnten die Hundesperrverordnungen in Kraft. Wenn ein Hund dieser Tage ein Wildtier reißt und tötet, dann droht dem Besitzer eine Geldstrafe bis zu 1.450 Euro. Die Verordnung gilt bis 31. Juli. Hundehalter sind bis dahin verpflichtet, ihre Vierbeiner außerhalb von geschlossenen und verbauten Gebieten stets an der Leine zu führen.




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