Zurück auf die Schulbank

SPITTAL (aju). Ob Trends in Sachen Schultaschen oder zukünftige Klassenaufteilungen: Das kommende Schuljahr steht in den Startlöchern und hat einige Neuerungen zu bieten.

Vorfreude

"Ich freue mich besonders auf meine Freunde und den Werkunterricht, allerdings finde ich es auch schade, dass die Ferien schon vorbei sind", erzählt die Schülerin Anna Ritt. Die elfjährige ist eine von 2235 Schüler die ab Montag, im Bezirk Spittal, wieder die Schulbank drücken werden. Die richtige Ausrüstung ist dabei besonders wichtig: "Im Trend liegt derzeit alles was mit bekannten Filmen oder Fernsehserien zu tun hat", erklärt Ines Werginz, Store Managerin einer Libro Filiale in Spittal. Jungs entscheiden sich deshalb besonders oft für ein Minion-Motiv auf der Schultasche oder dem Federpennal. Die Herzen der Mädchen hingegen schlagen besonders bei Monster-High-Motiven höher. Dies kann aber oft zu einem teuren Spaß werden: "Für eine Erstausstattung der Taferlklassler sollte man auf jeden Fall mit mindestens 200 Euro rechnen," so Werginz. Hinzu kommt, dass oft von den Schulen gewisse Markenartikel vorgeschrieben werden. "Es gibt bestimmte Schulhefte die, vor allem in den Volksschulen, vorgeschrieben werden", erklärt Werginz "Auch die Beschriftung der Hefte wird oft erst in der Schule, nach Anweisung der Lehrer, gemacht."

Zehn Schulverbände

Für die Ordnung in den Heften und die Vermittlung der Lerninhalte sorgen dabei 615 Lehrer. "Besonders ist auch, dass es im Bezirk zehn Schulverbände gibt. Das oberste Ziel derer ist es, den Schulleiter freizustellen", erklärt Helga Reiter, Pflichtschulinspektorin im Bezirk Spittal. Die Vorteile solcher Verbände sind dabei, dass die Schulleitung so eine eindeutige Rollenzuteilung hat und Fortbildungen leichter besucht werden können. "Außerdem können Vertretungssituationen leichter bewältigt werden und der Direktor kann sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren und die Lehrer bestmöglich begleiten und unterstützten", so Reiter. Besonderes Augenmerk sollte so auf die Individualisierung des Unterrichts gelegt werden. "Schüler die bereits weiter sind, sollten zusätzlich gefordert werden und jene die sich noch etwas schwerer tun sollten unterstützt werden", erklärt Reiter. Deshalb gibt es auch die Möglichkeit eines Wechsels der Schulstufe. Dies bedeutet, dass ein Kind, wenn nötig, die erste Klasse zwei Mal machen kann: "Beim ersten Mal erfolgt dies ohne Benotung und soll dem Kind helfen, sich an die Schulsituation und den Lernstoff zu gewöhnen. Dies ist eine gute Alternative zur Vorschule", erklärt Reiter.

Gleiche Rechte für alle Kinder

Angesichts der derzeitigen Geschehnisse, sollte man hier auch auf die Situation der Flüchtlingskinder hinweisen. Denn sobald diese, ob vorübergehend oder dauerhaft, in Österreich sind, sind auch sie schulpflichtig. "Sie haben die gleichen Rechte und Pflichten wie Kinder mit österreichischer Staatsbürgerschaft, ob bei Schulbüchern oder anderen Dingen", informiert Reiter. Die Zuteilung, in welchen Schulen diese Kinder unterrichtet werden, wird dabei individuell getroffen: "Wir entscheiden im Sinne der Kinder und suchen deshalb Schulen aus in denen sie bestmöglichst untergebracht werden können, so gibt es heuer unter anderem in Radenthein, Spittal und Winklern Flüchtlingskinder in den Schulen", erklärt Reiter. Denn auch sie sollen eine gute Ausbildung bekommen und müssen so, laut Gesetz, binnen 14 Tagen nach Ankunft beschult werden.

Umbau Volksschule Ost

Die Volksschule Ost in Spittal wurde während der Sommerferien barrierefrei umgebaut. Bildungsreferent Gerhard Klocker erzählt was sich verändert hat und worauf man besonders stolz ist. "Unter anderem wurden ein Sanitärbereich und der Zugang der Schule barrierefrei umgebaut ebenso wurden Verbesserungen in Sachen Brandschutz geschaffen", erklärt Klocker. Durch diese Maßnahmen wurde diese Schule auch zu einem Inklusionsschulstandort gemacht. In den Kindergärten Ost und Rothenthurn wurden heuer die Anforderungen nach dem Bundesbehindertengleichstellungsgesetz in punkto Barrierefreiheit umgesetzt. "Diese qualitätssteigernden Maßnahmen bei den Bildungsstätten werden rechtzeitig bis Schulbeginn fertig sein" so Klocker. Die Volksschulen Ost und West werden gemäß des, im Frühjahr vom Land beschlossenen, Schulstandortkonzeptes in den nächsten drei Jahren zu Bildungszentren umgebaut. Die Vorlaufarbeiten zu diesen Großprojekten sind bereits voll im Gange. "Ich werde alles daran setzen, bei der Schaffung der neuen Bildungszentren für die Kinder unserer Stadt positive Akzente zu setzen und werde auch versuchen alle Beteiligten mit in die Entscheidungsfindung einzubinden", informiert Klocker.

Erfolgreicher Schulstart

Auch heuer versüßt die Stadtgemeinde Spittal wieder den Taferlklasslern den Schulstart. Für die insgesamt 105 Erstklässler wurden deshalb Schultüten, prall gefüllt mit süßen Leckereien, vorbereitet. Abzuholen sind diese bis 25. September im Bürgerbüro Soziales der Stadtgemeinde Spittal. Die Befüllung der Tüten wurde heuer von den Mitarbeitern der Buchhandlung Nest übernommen. Doch nicht nur Süßigkeiten sollen den Kindern Freude bereiten, auch Schulartikel wie Buntstifte, Bleistifte, ein Notizblock, ein Rätselheft und eine Verkehrssicherheitsbroschüre des ÖAMTC sind in der Tüte.