Bürgermeister im Gespräch
Gratiskindergarten - "Eltern dürfen nicht draufzahlen"
Seit September ist das neue Kärntner Kinderbildungs- und betreungsgesetz in Kraft. Dadurch zahlen Eltern ab jetzt "nur"mehr Essens- und Bastelbeiträge. Es hagelte jedoch gleich Kritik, da diese Beiträge von vielen Gemeinden merklich erhöht wurden. Die Woche Spittal sprach mit den Bürgermeistern aus dem Bezirk zum Thema.
BEZIRK SPITTAL. Laut dem Mühldorfer Bürgermeister Erwin Angerer (FPÖ) habe man in seiner Gemeinde weder die Verpflegungs- noch die Bastelbeiträge erhöht. "Wir fahren mit dem Modell das heurige Jahr durch. Nächstes Jahr müssen wir wohl neu budgetieren, aber maximal was die Indexsteigerung anbelangt. Massive Steigerungen sind nicht unser Zugang, das ist Abzocke.“ Der Kärntner FP-Chef schießt verbal gegen die Kärntner SPÖ: „Wir können jetzt weniger Kinder aufnehmen und haben mehr Kosten.“
Beitrag beschlossen
In der Marktgemeinde Steinfeld wurden mit Beginn des heurigen Jahres 50 Euro als Essensbeitrag beschlossen. "Davor hatten wir keinen", so Gemeindechef Ewald Tschabitscher (SPÖ). "Unsere Preisgestaltung ist realistisch gemacht, mit der Frage wie viel zumutbar ist, und den Rest finanzieren wir dazu."
"Nichts erhöht"
"Sehr positiv aufgenommen" wurde der Gratiskindergarten laut Bürgermeister Josef Kerschbaumer (ÖVP) von seinen Mitbürgern. Hinsichtlich der Bastelbeiträge und Verpflegung habe man "nichts erhöht". "Die Jause kostet rund 14 Euro, der Bastelbeitrag etwa sieben Euro im Monat", rechnet der Gemeindechef vor.
Beitrag erhöht
In Gmünd betreibt man einen Kindergarten gemeinsam mit Malta. Rund 140 Kinder werden betreut. Für die Kindertagesstätte wurde der Essensbeitrag auf 15 Euro, insgesamt 55 Euro monatlich, erhöht. Im Kindergarten um 20 Euro, ingesamt 70 Euro pro Monat", so Bürgermeister Josef Kury (Liste Josef Jury).
Kosten angepasst
Was Spittals Bürgermeister Gerhard Köfer (Team Kärnten) zum Wirbel um die Verpflegungskosten in den vergangenen Tagen sagt? "Kärnten ist noch lange nicht jenes Vorbild, das es sein möchte und vom Ziel, das kinderfreundlichste Bundesland zu werden, weit entfernt." Es gelte zu evaluieren, "wo bei der neuen gesetzlichen Basis nachgeschärft werden muss". Teurer als das Vorgängermodell dürfe der Gratiskindergarten für Eltern nicht sein. In den städtischen Kindergärten wurden die Verpflegungskosten mit Beginn des neuen Kindergartenjahres 2023/24 "lediglich der Wertsicherung angepasst", teilt Köfer mit. Diese betragen pauschal 63,80 Euro pro Monat.
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