Radenthein: Keine Investitionen mehr
Ort am Wort in Radenthein: Desolate Straßen, fehlende Schutzwege und die Finanzen kamen zur Sprache.
Radenthein. Letzte Woche lud die WOCHE zum Stammtisch „Ihr Ort am Wort“ ins Café Trattnig in Radenthein. Eingeladen waren die Gemeindebürger und Bgm. Martin Hipp, der ihnen Auskunft zu Themen gab, die ihnen unter den Nägeln brennen. Moderiert hat den Abend WOCHE-Redakteur Peter Kowal. Hier eine Nachlese zu den wichtigsten Fragen des Abends.
Schutzwege fehlen
Ein besonderes Anliegen für Peter Kogler waren die Schutzwege, von denen es seiner Ansicht nach in Radenthein zu wenige gibt, beispielsweise fehlt einer vor der RHI und vor dem neuen Penny-Markt käme niemand sicher über die Straße. Hipp: „Die Gemeinde hat, auch für andere Stellen, Anträge gestellt. Wir wollten einige Schutzwege haben, die aber nicht genehmigt wurden, weil es zu wenig Frequenz gibt.“ Die Gemeinde will aber, gerade was den Penny-Markt betrifft, dahinter sein.
Provisorium seit 40 Jahren
Volker Winkler aus Döbriach beklagte sich über die Einfahrt in den Schmiedweg, in dem er wohnt: „Wenn ich in meine Einfahrt fahre, muss ich mich um 180 Grad drehen. Die gesamte Ausfahrt ist nur ein Provisorium“. Das bestätigt auch Hipp: „Vor 40 Jahren wurde schon gesagt, dass es sich um ein Provisorium handelt.“ Mit der Straßenverwaltung wurde nun die Möglichkeit ins Auge gefasst, eine Einbiegespur zu machen. „Das wäre die Lösung des Problems; es wird hier einmal ein Projekt geben“, so der Bürgermeister.
Gefahr vor dem Haus
Besonders dramatisch ist die Situation von Kornelia Schretter-Salzer. Bei ihr geht es um den Bergweg in Kaning, 320 Meter lang. „Er ist lebensgefährlich, man könnte mit dem Auto abrutschen. Uns ist der Stadl abgebrannt, weil die Feuerwehr nicht hinaufgekommen ist. Der Schornsteinfeger und der Briefträger gehen nur mehr zu Fuß zu uns“, schildert sie. Hipp: „Ich höre jetzt zum ersten Mal, dass der Weg lebensgefährlich ist. Wir müssen auf ein Projekt warten und schauen, was es kostet.“ Im Zuge der Diskussion hat Schretter-Salzer gesagt, dass sie als ersten Schritt nicht unbedingt eine Asphaltstraße brauchen würde, Vorleger, um die Sicherheit zu steigern, würden ihr reichen. Hipp: „Ich werde mich selbst darum kümmern, dass zumindest das gemacht wird.“ Die WOCHE wird an dieser Geschichte dran bleiben.
Sparen, sparen, sparen!
Heute, Mittwoch, findet um 13 Uhr in Radenthein das erste Strukturverbesserungsgespräch statt. Der Grund: Radenthein ist erstmals Abgangsgemeinde und muss dringend sparen. Hipp: „Wir müssen einen Weg aus dieser Situation finden, das Budget durchleuchten.“ Alles, was unter die freiwilligen Leistungen fällt, muss angeschaut werden: Subventionen, Vereins- und Gewerbeförderungen, Wegerhaltung bei Genossenschaftswegen usw. „Wir haben den Beschluss gefasst, dass wir in dieser Periode keine großen Vorhaben mehr realisieren werden“, so Hipp. Auch der nötige Neubau des Feuerwehr-Hauses in Radenthein fällt dem Sparstift zum Opfer. In dieser Periode soll es nur mehr eine Einigung über den Grund geben. Zusammengefasst: 2011 wird ein trockenes Jahr.
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