Klimaschutz beim Tanken

SPITTAL (ven). Bei zwei Shell-Tankstellen im Bezirk, Spittal und Seeboden, ist ab sofort aktiver Klimaschutz durch CO2-neutrales Tanken möglich. Tankstellenbetreiber Stiglechner führte die Klimaschutz-Tankkarte für seine Kunden ein.

Der oberösterreichische Mineralöl-Großhändler und Tankstellenbetreiber Stiglechner stellte die erste Klimaschutz-Tankkarte Österreichs vor. Privatkunden haben so die Möglichkeit, CO2-neutral Auto zu fahren. Die Emissionen von jedem Liter Treibstoff werden durch den Kauf von Emissionsminderungszertifikaten aus Klimaschutzprojekten "neutralisiert", so das Unternehmen.

Kein Mehrpreis für Kunden

Ines Holz, Marketingleiterin bei Stiglechner, erklärt die einfache Handhabung für den Kunden. Nach dem Ausfüllen eines kurzen Anmeldeformulares bekommt man die Karte sofort. Bei der Zahlung wird sie in einen Terminal gesteckt und die Transaktion und der Preis so registriert. Stiglechner bezahlt einen Cent pro getankten Liter an ein Klimaschutzprojekt, derzeit handelt es sich um das Vishnuprayag Wassserkraftprojekt in Joshimath, Indien. "Der Kunde bezahlt nach wie vor den normalen an der Zapfsäule angegebenen Preis für seinen Treibstoff", erklärt Holz. Er erhält mit der Karte aber zehn Prozent Rabatt auf Wäschen, fünf Prozent auf alkoholfreie Getränke und zehn Prozent auf Reiniger und Öle der Hausmarke "IQ", so Holz.

Versuch in Deutschland gescheitert

"Durch diese Aktion wollen wir uns differenzieren. In Deutschland hat es bereits einen Versuch einer solchen Tankkarte gegeben, da hat der Kunde aber draufzahlen müssen. Das ist natürlich gescheitert", erklärt die Marketingleiterin. Der Kunde weiß durch Abfrage auf www.familyfriends.at auch immer, wie hoch sein derzeitger Klimaschutzbetrag ist. Für Stiglechner bedeutet dies zwar Kosten, aber laut Holz sei es für das Unternehmen "unterm Strich noch leistbar".

Die Karte ist vorerst nur bei den von Stiglechner betriebenen Shell-Tankstellen erhältlich. Derzeit gibt es 30 aktive Kunden, die mit der Karte in Spittal tanken, in Seeboden bisher nur einen. Informationsmaterial zur Karte gibt es bei den Tankstellen