Wirtschaft spürt Aufschwung
Ist die Krise schon vorbei? Die WOCHE hörte sich im Bezirk um. Der positive Tenor: Der Wirtschaftsmotor springt wieder an!
Oberkärnten. Derzeit wird österreichweit von einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent ausgegangen. Die WOCHE hat sich im Bezirk umgehört, ob diese Prognose auch auf die Oberkärntner Produktionsbetriebe zutrifft.
2010 ist wieder ein gutes Jahr
Andreas Kriegl, der Werksleiter der RHI in Radenthein, bestätigt, dass die Krise mittlerweile gut durchtaucht wurde. „Wir befinden uns wieder auf dem Niveau vor der Krise und sind zu hundert Prozent ausgelastet. Die Auftragsbücher sind voll.“ Derzeit sind bei der RHI 375 Mitarbeiter – zwölf mussten letztes Jahr gekündigt werden, wovon „ein Gutteil“ wieder aufgenommen wurde – und 41 Lehrlinge beschäftigt. „Wobei im September zehn neue Lehrlinge dazugekommen sind“, so Kriegl. Nicht zuletzt dieser Umstand und auch, dass am Standort derzeit etwa 1,5 Millionen Euro investiert werden, lassen ihn optimistisch in die Zukunft blicken. „Das sind positive Zeichen“, so Kriegl.
Über die Vollauslastung bis Ende 2010 und auch sehr gute Aussichten für 2011 freut sich Lindner-Recyclingtech GmbH-Chef Manuel Lindner. „Wir haben ein Umsatzplus von 25 Prozent gegenüber dem Krisenjahr 2009 und ein Plus von 15 Prozent gegenüber 2008.“ 23 Personen mehr haben gegenüber 2009 einen Job gefunden, derzeit werden mindestens zehn Mitarbeiter in allen Bereichen in dem Spittaler Betrieb gesucht.
„Mehrarbeit“ gibt es auch bei der Hasslacher Holding GmbH in Sachsenburg, wie der geschäftsführende Gesellschafter Christoph Kulterer bestätigt: „2010 läuft bei uns deutlich besser als 2009. Die Auftragslage ist wieder gestiegen und die Produktionsbetriebe sind besser ausgelastet. Wir haben eine Produktionssteigerung von ungefähr 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das hat auch dazu geführt, dass wir wieder mehr Mitarbeiter einstellen konnten. Allerdings haben wir auch mit Rohstoffproblemen zu kämpfen und die Preise für Rundholz sind sehr stark gestiegen.“
Konstanz in Dellach
„Wir haben nie einen Abschwung gehabt“, in dieser glücklichen Lage ist Helmuth Kubin, Geschäftsführer der Firma Europlast in Dellach. „Wir waren und sind gut unterwegs, und das bleibt so. Arbeitsplatz haben wir auch keinen einzigen abgebaut.“
Dieser positive Trend spiegelt sich auch am Arbeitsmarkt wieder. „Wir haben derzeit 2.132 Vorgemerkte, das ist ein Minus von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ende August befanden sich 310 Personen, 53 mehr als 2009, in Schulungen. Insgesamt haben wir also 2.442 Arbeitslose – ein Minus von 2,3 Prozent“, informiert AMS-Geschäftsstellenleiter Gert Simonitsch.
Auffallend: Während es in allen Branchen wie dem Tourismus oder Handel mehr Arbeitslose gibt, „retten“ die Sparten „Baugewerbe“ und „Metall und Elektro“ die Statistik. Das sind derzeit die einzigen Sparten, in denen die Arbeitslosigkeit rückläufig ist.
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