Behandlung von Hämorriden
Mini Med-Vortrag: Wann und wie Hämorriden behandelt werden sollen

Symbolbild, Hämorriden | Foto: derneuemann

Über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten von Hämorriden referierte Michael Störck, Facharzt für allgemeine Chirurgie und Gefäßchirurgie.

ST.PÖLTEN. Leider sind Hämorriden noch immer ein Tabuthema, obwohl jeder Mensch Hämorrhoiden hat. Die Entwicklung der Hämorrhoiden erfolgt erst nach dem 10. Lebensjahr. Nässende, juckende Entzündungen und Ekzeme am After können bei Patienten ab 40 ein erstes Anzeichen für krankhafte Veränderungen der Hämorrhoiden sein. Es folgen vermehrter Stuhldrang und Entleerungsstörungen. Schmerzende Hämorrhoiden werden durch eine perianale Thrombose (Analvenenthrombose) verursacht, bei der die knotig veränderten und mit Blut gefüllten Hämorrhoiden durch mechanischen Druck kontinuierlich gereizt und verletzt werden. Folgende Methoden kommen bei der Hämorrhoiden-Entfernung zur Anwendung: Sklerotherapie (Verödung), Hämorrhoidalarterienligatur (HAL), Gummibandligatur (HALG), Operation nach Parks oder Milligan-Morgan, Stapler-Hämorrhoidopexie nach Longo. Nur bei starker Beschwerdesymptomatik ist eine chirurgische Behandlung notwendig. Schmerzen nach der OP können mit neuen verfeinerten Operationstechniken und gut verträglichen Schmerzmitteln minimiert werden. Eine Hämorrhoiden-Operation erfordert viel Fingerspitzengefühl und gehört in die Hände eines erfahrenen Spezialisten.

Analfissur

Die Analfissur zählt zu den häufigsten proktologischen Erkrankungen. Es handelt sich um einen Längsriss im Analkanal. Die Analfissur kann in jedem Alter vorkommen, tritt jedoch am häufigsten zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf. Es gibt verschiedene Ursachen für die Entstehung einer Analfissur: mechanische Schädigungen des Epithels durch Verstopfung, Durchfall oder Manipulationen; Spastik des Schließmuskels (Sphinkter); lokale Infektionen; bestehende neuromuskuläre Fehlregulationen, die einen erhöhten Spannungszustand des Schließmuskels bedingen. Typisch ist der schmerzbedingt hohe Sphinktertonus, der das Absetzen des Stuhls erschwert und durch das Brennen danach noch kräftiger wird. Die Folge ist ein immer tiefer gehender Einriss. Die akute Analfissur heilt in vielen Fällen von selbst ab. Die Anwendung von Zäpfchen zur gezielten Entleerung in Kombination mit schmerzstillenden Salben kann die Beschwerden lindern, den Sphinkterkrampf durchbrechen und so den Heilungsprozess fördern. Bei Patientinnen/Patienten mit Verstopfung werden Stuhlweichmacher, faserreiche Kost sowie Duschbäder empfohlen. Chronische Fissuren werden mit verschiedenen Methoden behandelt, die darauf abzielen, den erhöhten Ruhedruck im Analkanal zu senken. Lokal werden muskelentspannende Salben mit z.B. Diltiazem, Nifedipin oder Trinitrat angewendet.

Fistelleiden

Analfisteln sind entzündliche Veränderungen der Analregion; über einen sog. Fistelkanal entleert sich meist eitriges Sekret, bei einer Verbindung zum Rektum oder Anus evtl. auch Stuhl; diese Erkrankung tritt meist als Residuum eines periproktitischen Abszesses auf oder findet sich auch gehäuft bei Patienten mit Morbus Crohn. Zu Beginn des Krankheitsgeschehens steht fast immer eine Entzündung der sog. Proktodealdrüsen (70-80%). Von hier aus breitet sich die Entzündung aus und es kommt zunächst zur Abszessbildung bzw. längerfristig zu einer Fistelung. Die einzig wirksame Behandlung besteht in einer vollständigen Entfernung von Abszess und/oder Fistelgang.
Die meisten Fisteln heilen in der Regel nicht von selber ab, sodass hier eine chirurgische Versorgung notwendig ist. Es gibt verschiedene Operationsverfahren wie eine Fistelspaltung (Fistulotomie), Fistelentfernung (Fistelexzision) oder Fadendrainage (Einlegen eines Fadens, damit das Sekret ablaufen kann). Unzureichend behandelte Analabszesse und -fisteln drohen sich zu vergrößern und chronisch zu werden.

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