Heimatrückkehr als Spießrutenlauf

Claudia Tobias

Er: 26, mit schwedischem Jobangebot im Gepäck. Sie: 34, verwitwet, sieben Kinder (im Alter zwischen 6 und 15). Gemeinsam emigrierten sie im Juli letzten Jahres nach Skandinavien, die Hoffnungen auf ein besseres Leben zerschlugen sich, die Rückkehr in die Alpenrepublik schien an bürokratischen Hürden zu scheitern – bis sich St. Pöltens BZÖ-Landesgeschäftsführerin (LGF) Claudia Tobias der verzwickten Sache annahm ...

ST. PÖLTEN (HL). Eine, für die derzeit angesagten TV-Auswanderer-Reality-Shows fast maßgeschneiderte, Story: Der 26-jährige Grazer EDV-Techniker witterte in Schweden die Chance zum beruflichen Aufstieg, packte seine Lebensgefährtin samt deren Siebengestirn an Kindern – und „zerrte“ sie vor einem Dreivierteljahr ins schwedische Voxnabruk. Schon kurze Zeit später kam das böse Erwachen: Der Job zerschlug sich, die Sippe blieb konstant unter dem notwendigen, sie von staatlichen Beifhilfen Schwedens „freischwimmenden“, Familieneinkommen – was das Ausbleiben der Aufenthaltsgenehmigung zur Folge hatte.
„Ohne Arbeit kein adäquates Einkommen, ohne adäquates Einkommen keine Aufenthaltsgenehmigung – eine, uns dauerhaft runterziehende, Spirale“, erklärt der gescheiterte Emigrant. Bizarres Detail am Rande: Laut schwedischem Einwanderungsamt dürften sie zwar im Lande bleiben (da, als Österreicher, EU-Bürger), Anspruch auf soziale Hilfe gäb‘s jedoch keine. Die darob getroffene Entscheidung: Zurück in die Heimat. Klang zwar einfach, war‘s aber nicht: Das Finden einer Bleibe für neun Personen erwies sich als unrealisierbar – und, der Mutter zustehende, finanzielle Unterstützungen der Alpenrepublik (wie Ausgleichszulage oder Familienbeihilfe) gibt‘s nur bei gültigem österreichischem Meldezettel.
„Wir dachten, wir wären in Skandinavien gestrandet. Auf gut Glück die Heimreise anzutreten, stand außer Frage – würden wir uns doch ansonsten zu neunt auf der Straße wiederfinden“, ergänzt die Mehrfach-Mama. Übrigens: Nicht mal die Option, vorübergehend im Flüchtlingslager unterzukommen, konnte gezogen werden. „Das geht nur als Nicht-Österreicher, so starb auch diese Hoffnung“, erinnert sich der EDV-Experte.

Hilfe aus der Landeshauptstadt
Beinah per Zufall trafen die Schweden-Geschädigten auf ihren Rettungsanker: Über Umwege kontaktierten sie St. Pöltens BZÖ-LGF Claudia Tobias, die sich sofort des Falles annahm. „Bei uns existiert kein behördliches Familiennetzwerk, das imstande ist, neun Personen aufzunehmen. Wenig Chancen, als Österreicher nach Österreich zurückkehren zu können – eine fast surreale Erfahrung“, stichelt Tobias.
Deren Hilfestellung: Ermöglichen der Heimkehr der Patchwork-Familie (in Zusammenarbeit mit dem Verein „Happy Kids“; Mitte April landet deren Flieger in Wien-Schwechat), Erledigen sämtlicher Behördenwege (etwa: Auftreiben von, die Kinder aufnehmenden, Schulen) sowie Finden einer Bleibe. Tobias: „Wie‘s aussieht, verschlägt es die Familie nach St. Pölten. Dem 26-Jährigen flatterte ein Jobangebot in Hauptstadtnähe ins Haus, die passende Bleibe ist aber leider noch Fehlanzeige. Wer einen Tipp hat, der möge sich bei mir melden: Die brauchen‘s dringend.“ (Kontakt Claudia Tobias: Tel. 0676/9301899).

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