Covid-19
Bei der Impfpflicht scheiden sich die Geister

- Studentin Stefanie Schöner hat sich über die Impfung informiert. Sie sieht die Impfpflicht als Notlösung für ein baldiges Ende der Pandemie.
- Foto: privat
- hochgeladen von Katharina Schrefl
Ab 1. Februar gilt in Österreich eine allgemeine Impfpflicht als Maßnahme zur Entschärfung der Corona-Situation. Ein Streitthema für Viele.
ST. PÖLTEN. Die Möglichkeit einer Impfpflicht stand schon seit den ersten Monaten der Pandemie im Raum, wurde aber lange von der Regierung abgelehnt. Nun kommt sie doch, und die Meinungen im Land und auch in St. Pölten gehen auseinander.
Medizinstudentin Ines Schwarzinger befürwortet die Entscheidung: "Ich bin auf jeden Fall für eine Impfpflicht, meiner Meinung nach könnte sie auch früher kommen, im Dezember, wenn der Lockdown vorbei ist. Bei meiner Famulatur habe ich in der Notaufnahme mitbekommen, wie viel die Coronazeit dem Personal abverlangt. Wenn alle an einem Strang ziehen, könnten wir gemeinsam schneller aus dieser Situation herauskommen."
Stimmen dagegen
Ganz anders sieht das Anna Gattinger. "Die Impfpflicht ist meiner Meinung nach komplett unnötig. Man sieht jetzt so hohe Zahlen wie noch nie. Menschen dazu zu zwingen, ändert nichts, im Gegenteil, der Widerstand wird größer und das kann böse enden. Ich hab Angst um meine Zukunft und die meiner Familie. Ich will einfach nur, dass das alles mal ein Ende hat."
Eine St. Pöltner Mutter, die anonym bleiben möchte, hat ebenfalls Bedenken. "Ich wäre schon längst geimpft, wenn ich nicht stillen würde. Ich habe Angst, dass mein erst wenige Monate altes Kind davon Schaden nimmt."
Mittel zum Zweck
Martin Kuettner sieht die Impfpflicht als notwendiges Übel. "Generell halte ich es für eher negativ, mit Pflicht oder Zwang zu agieren. Aber die Gesundheitsversorgung aller Österreicher steht auf dem Spiel. Das ist ein höherwertiges Interesse als die persönlichen Befindlichkeiten, ausgenommen natürlich der kleine Teil der Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen dürfen. Schade, dass es so weit kommen muss, aber ich sehe keine andere Alternative, außer alle paar Monate wieder Lockdowns, die wohl wirklich niemand will, egal ob geimpft oder nicht."
Ähnlicher Meinung ist auch die Harlander Wirtschaftsrecht-Studentin Stefanie Schöner: "Grundsätzlich bin ich dagegen, Menschen solche körperlichen Eingriffe vorzuschreiben, die das, aus welchen Gründen auch immer, nicht wollen. Aber in diesem Fall sind sie oftmals von solchen irrationalen Ängsten geleitet, dass das die einzige Möglichkeit ist, aus der Pandemie herauszukommen. Gleichzeitig finde ich, dass man stärker gegen Fehlmeldungen, die Angst vor der Impfung schüren, vorgehen sollte."
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