Interview mit Christoph Pehofer, St. Pölten
"Couch Connections" - Eine Dokumentation über Couchsurfing

- Couchsurfing - ein Dokumentarfilm von C. Pehofer
- Foto: (11) Pehofer
- hochgeladen von Tanja Handlfinger
St. Pölten: Man kann in Hotels, Privatpensionen oder im Wohnzimmer auf einer Couch bei Fremden schlafen.
ST. PÖLTEN (th). Christoph Pehofer hat Medientechnik an der FH St. Pölten studiert und zwei Jahre lang als Cutter in Wien gearbeitet. Er bot seine Couch jahrelang Reisenden an. Er selbst nahm diese Art von Unterkunft bei seiner Reise an. Darüber gibt's nun einen Film. Die Bezirksblätter im Interview mit Christoph Pehofer.
BEZIRKSBLÄTTER: Was ist Couchsurfing genau?
PEHOFER: Couchsurfing ist eine Online-Plattform, auf der Einheimische Reisenden eine gratis Unterkunft anbieten. Und wie in diesem Fall, ist es eben meistens eine Couch. Weltweit sind über zehn Millionen User angemeldet.
Wie kamen Sie zu dieser Art von Unterkunft?
Ich bin selbst seit 2013 bei Couchsurfing angemeldet und habe von Couchsurfing durch meinen Cousin erfahren. Dieser hatte sogar seine chilenische Frau über Couchsurfing kennengelernt.
Bieten Sie selbst bei sich zu Hause Couchsurfing an?
Ja, ich habe von 2013-2019 selbst meine Couch im Wohnzimmer angeboten und insgesamt haben über 20 Reisende aus über zehn verschiedenen Ländern bei mir übernachtet.
Wie kamen Sie auf die Idee, einen Film darüber zu drehen?
Ich habe Medientechnik an der FH St. Pölten studiert und zwei Jahre lang als Cutter in Wien gearbeitet, also bin ich schon länger in der Branche tätig. Die Idee vom Film hatte ich bereits vor meiner Reise und ich wollte den Film von Anfang an ins Kino bekommen.
Würden Sie Couchsurfing jedem empfehlen?
Ich dachte selbst, dass Couchsurfing nur für junge Leute ist, aber während meiner Reise konnte ich feststellen, dass es für jede Altersgruppe geeignet ist. Ich habe bei Studenten, Familien, wo drei Generationen involviert sind mit Couchsurfing, und bei Pensionisten übernachtet.
Ihr Film wurde am 21. Jänner im Cinema Paradiso gezeigt. Wie fühlt es sich an?
Es fühlt sich unglaublich an. Und speziell auch, weil ich wieder zurück in St. Pölten bin, wo meine Karriere mit dem Studium begonnen hat.
Was würden Sie Interessierten raten?
Also Ratschläge gibt es genügend, aber wenn man sich nicht wohl fühlt mit der Idee, sollte man es lassen. Jedoch kann ich jedem empfehlen, sich das Profil des Hosts genau durchzulesen und speziell auch die Referenzen dazu. Wenn sich Frauen am Anfang eher unsicher fühlen, sollten sie vielleicht mal öfters nur bei anderen Frauen übernachten und nicht gleich bei Männern.
Was ist für Sie das Faszinierende daran?
Also für mich ist Couchsurfing die beste Art zu reisen, weil man so die Leute an ihrem persönlichsten Ort, den eigenen vier Wänden, kennenlernt und man einen tiefen Einblick in die Kultur bekommt. Und ich würde mir erhoffen, dass wir, unsere Gesellschaft, wieder in eine positivere Zukunft blicken, wo das Verbindende vor dem Trennenden steht. Und wir keine Angst vor dem Fremden haben brauchen und aufeinander zugehen sollten und sich kennenlernen, bevor wir uns eine Meinung über jemand anderen bilden.
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