St. Pölten
Doping: Heißes Eisen bei "Ski meets Business"

Wolfgang Labenbacher, der Präsident des NÖ Skiverbands, mit Hajo Seppelt und Fußballlegende Toni Pfeffer. | Foto: Ilse Probst
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  • Wolfgang Labenbacher, der Präsident des NÖ Skiverbands, mit Hajo Seppelt und Fußballlegende Toni Pfeffer.
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Bei „Ski meets Business“ in St. Pölten war Doping im Sport bei Hajo Seppelt ein heißes Thema.

ST. PÖLTEN (ip). Mit dem Thema „Doping im Sport“ wagte sich der Geschäftsführer des NÖ Skipools Christian Reiter im Rahmen des Herbst-Events von „Ski meets Business“ an ein heißes Eisen heran. Als Ehrengast wurde der deutsche Anti-Doping-Experte Hajo Seppelt zu einem höchst interessanten Thema interviewt, dessen Ausführungen das zahlreich erschienene Publikum mucksmäuschenstill folgte.

Waren bei den vergangenen Veranstaltungen meist Spitzensportler wie zuletzt Andy Goldberger zu Gast, kam diesmal der deutsche Journalist Hajo Seppelt in Begleitung von Bodyguards zum Event, für das der St. Pöltner Autohauschef Franz Mayer die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte.
Seppelt, ein 56-jähriger geborener Westberliner arbeitet mit einer eigenen Agentur für die deutsche ARD, die seit zwölf Jahren die weltweit einzige Doping-Redaktion im Programm hat. „Wir sind keine Partner des Sports und keine Doping-Jäger“, betonte Seppelt. „Ich bin einfach nur ein Journalist!“

„Wir sind keine Partner des Sports und keine Doping-Jäger“, betonte Seppelt. „Ich bin einfach nur ein Journalist!“

Seiner Meinung nach gebe es ein großes Dopingproblem, das aber nicht mehr so schlimm sei, wie früher. „Früher wurde nicht jede Sau durchs Dorf getrieben“, so Seppelt, der sich immer wieder mit vielen Anfeindungen konfrontiert sieht, als Nestbeschmutzer und Wichtigmacher bezeichnet wird, aber gleichzeitig auch sehr viel Unterstützung beim Blick hinter die Kulissen des Sports erhält.

"Operation Aderlass"

„Ich habe ein Grundverständnis dafür, dass Sportler dopen“, führte Seppelt aus, denn obwohl entsprechende Maßnahmen nur wenige Prozente zur Leistungssteigerung beitragen, müsse man auch sehen, dass oft nur wenige hundertstel Sekunden über einen Sieg und damit über Millionenverträge entscheiden. Ein Vierter beim Abfahrtslauf werde dann bereits als Loser gesehen, bringe nicht mehr so viel Werbeverträge, Sendezeit und Aufmerksamkeit in den Medien. Daher schauen fast alle beim Thema Doping weg – Vereine, Journalisten, Politiker, aber auch Ärzte, die sich, wie die jüngste Vergangenheit zeigt, auch aktiv mit verbotenen Maßnahmen bereichern.

Damit wies er vor allem auf den jüngsten Dopingskandal, der unter dem Namen „Operation Aderlass“ bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld Schlagzeilen machte, hin. Ex-Skilangläufer Johannes Dürr, der mit seinem Doping-Geständnis in einer Dokumentation im Jänner 2019 bei Seppelt die Hosen runterließ, allerdings verheimlichte, dass er trotz zweijähriger Sperre im Jahr 2014, auch für die WM in Seefeld dopte, droht nun eine lebenslange Sperre. Aber die Sportler seien, so Seppelt, nicht nur Täter, sondern auch Opfer. Auf die Frage Reiters, was der Journalist dem ÖSV, zu dem der Veranstalter als NÖ-Skiverband gehöre, vorwerfe, erklärte Seppelt:

„Der Sport muss aus dem undemokratischen System raus und darf sich auch nicht selbst kontrollieren!“

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