Gabriela Montero
"Ich mache eigentlich nichts. Da ist etwas, das fließt einfach durch mich hindurch." So die aus Venezuela stammende Ausnahme-Pianistin Gabriela Montero über ihre Improvisationen, die sie als Brückenbauerin zwischen Klassik, Jazz und Pop und als legitime Nachfolgerin Friedrich Guldas ausweisen. Noch dazu darf ihr das Publikum Melodien spenden, die sie hinreißend verjazzt – sei es Mozart, eine Puccini-Arie, "La Paloma" oder ein türkisches Volkslied. Musik, die keine Grenzen kennt. Natürlich ist die Montero auch eine exquisite romantische Virtuosin, die ihren Brahms und ihren Liszt in allen zehn Fingern, im Gemüt und im Verstand hat, wie der erste Teil dieses besonderen Konzerts beweist. Doch auch die späten Intermezzi op. 117 von Johannes Brahms beziehen ihren Zauber aus dem Spiel mit Volksliedern.
Der Kritiker Eduard Hanslick vermeinte dagegen, in der die klassische Form sprengenden Liszt-Sonate h-moll "einen blutigen Kampf gegen alles, was musikalisch ist" zu vernehmen. Richard Wagner freilich schrieb dem Freund Liszt nach dem erstmaligen Hören der Sonate: "Liebster Franz! Jetzt warst Du bei mir! Die Sonate ist über alle Begriffe schön, groß, liebenswürdig, tief und edel – erhaben wie Du bist." Ungewöhnlich war nicht nur die – von Liszt ja gewohnte – exzessive Behandlung des Instruments zwischen lyrischer Emphase und perkussiver Gewalt, sondern die völlig neue Einsätzigkeit dieser dramatischen Erzählung für Klavier.
Großer Saal
So 18. November 2012 18:00 Uhr
Weitere Informationen und Online-Ticket-Bestellung unter: http://www.festspielhaus.at/programm/12-13/festival-tastenmusik/gabriela-montero
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