Schneestecken als Lebensretter

- Da verging ihm das Lachen: Peter Kalteis stürzte schwer (am Bild mit Gattin).
- hochgeladen von Bezirksblätter St. Pölten
Als einziger Bürgermeister der Alpenrepublik erklomm er einen Achttausender – und dann wird ihm fast das Flachland zum Verhängnis: Weinburgs Orts-Boss rutschte beim Laufsport aus, verdrehte sich den Fuß, seine Fitness erwies sich als äußerst hilfreich ...
WEINBURG (HL). Es geschah letzten Donnerstag: Kalteis joggte ins benachbarte Ober-Grafendorf, übersah eine Eisplatte – und schon war’s passiert. „Mein Fuß wurde vom Asphalt regelrecht gefangen, ich hatte keine Chance“, erinnert sich der passionierte Bergfex. Das Ergebnis: Knochenabsplitterung, Wadenbeinbruch, Abriss aller, anatomisch vorhandener Bänder (Kalteis: „Habe gar nicht gewusst, dass dort so viele zu finden sind“). Was Kalteis in Retrospektive mit einem gewissen Augenzwinkern erzählt, hätte aber auch tragischer enden können. „Mir wurde schlagartig speiübel, ich hatte mit der Bewusstlosigkeit zu kämpfen. Wäre dieser Kampf verloren gegangen, hätt’ man mich wohl tiefgekühlt im Schnee gefunden“, so der „harte Kerl“. Sein guter körperlicher Zustand stand ihm in dieser misslichen Lage gut zu Gesicht: Geistesgegenwärtig schnappte er sich den nächstbesten Schneestecken, brach selbigen ab – und hopste mit dieser „Ersatzkrücke“ ins bebaute Gebiet. Kalteis: „Ich legte einen mageren Kilometer zurück, für den ich mindestens 30 Minuten benötigte. Das war alles andere als ein Zuckerschlecken.“
Gipsbein als treuer Begleiter
Glück im Unglück: Die erste Behausung war das Domizil eines Kalteis-Bekannten („Seine Frau, die die Tür öffnete, kannte mich im ersten Moment gar nicht. Ich war komplett grau im Gesicht.“), in Windeseile wurde der Lokalpolitiker ins St. Pöltner Spital vefrachtet. Die Operation ist bereits Geschichte, die nächsten acht Wochen mutiert das Gipsbein zu Kalteis’ ständigem Wegbegleiter.
Untätig bleibt er dennoch nicht. „Einige Amtsgeschäfte erledige ich von zuhause, im Büro kann ich auch mit Gipshaxen sitzen.“
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