"Die Frauen stehen ihren Mann"
NEUNKIRCHEN. Die Polizeiinspektion Neunkirchen ist gleichzeitig Bezirksleitstelle. Das bedeutet, dass der Posten auch immer und rund um die Uhr besetzt ist. Als eine der größten Dienststellen des Bezirks versehen hier mit fünf Ordnungshüterinnen die meisten weiblichen Polizisten ihren Dienst. Ein Dienst, der keine Rücksicht auf das Geschlecht nimmt.
PI-Neunkirchen-Kommandant Chefinspektor Andreas Pfeifhofer: „Die Frauen stehen im dienstlichen Bereich im übertragenen Sinne ihren Mann.“ Bezirksinspektorin Silvia Weiser, selbst Leiterin der fünf Beamten starken Kriminaldienstgruppe der PI-Neunkirchen, ergänzt: „Wir haben es zu 90 Prozent mit einem schwierigen Klientel zu tun. Dem Gegenüber ist komplett egal, ob der Polizist ein Mann oder eine Frau ist. Er sieht nur die Uniform.“ Damit spricht Weiser Krawalle im häuslichen Bereich oder Konflikte mit Betrunkenen an. „Denn wann hat schon der Otto-Normalverbraucher Kontakt mit der Polizei? Am ehesten nach einem Einbruch oder bei Unfällen“, skizziert die Polizeibeamtin.
Aber nicht nur Beziehungsdispute und Unfälle, Einbrüche, Langfinger und Körperverletzungen zählen zum Aufgabengebiet der PI-Neunkirchen. „Weil wir gleichzeitig Bezirksleitstelle sind, gehen bei uns auch alle Notrufe und Alarmanlagen ein“, so Kommandant Pfeifhofer.
Der Umgang der Polizisten mit ihren weiblichen Kollegen war in der Anfangszeit ein wenig „gespreitzt“. Weiser erinnert sich: „Dass auf einer Dienststelle den Kollegen auferlegt wurde, schön zu sprechen. Das war sehr unangenehm, weil absolute Funkstille herrschte, sobald eine Polizeibeamtin den Raum betrat. Das hat sich aber gelegt. Auch wir Frauen lachen über Scherze.“
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