Neue Radroute nach Totem?
WEIKERSDORF/WIENER NEUSTADT/BAD FISCHAU-BRUNN. Oft muss erst etwas passieren, bevor etwas geschieht. Dieser Satz scheint sich in der Forderung nach einem Radweg zwischen Weikersdorf und Wiener Neustadt zu bewahrheiten.
Nachdem Anfang September ein 59-jähriger Radfahrer auf der B26 von einem Autofahrer getötet wurde, wird nun die Diskussion um die Entschärfung wieder laut. Allen voran plädiert die Fahrradinitiative DINAMo für eine ungefährliche Radroute für die Strecke Weikersdorf - Wiener Neustadt. Obmann Karl Zauner: „Derzeit steht nur die gefährliche B26 als direkte Alltags-Radverbindung zwischen Weikersdorf und Wiener Neustadt zur Verfügung. Die bestehende Verbindung durch den Föhrenwald ist ein sehr ansprechendes Angebot für Radausflüge. AlltagsradlerInnen benötigen direkte Verbindungen.“
Realistisch?
Zauner hat sich die Route auch schon genau überlegt. „Für die Strecke wären – bei Interesse der Politik – nur relativ geringe Mittel notwendig. Im Ortsgebiet Weikersdorf kann die Route durch die verkehrsarme Frauenbachgasse, weiter auf den Radweg beim Sportplatz und dann auf der Industriestraße geführt werden. Ein kurzes Stück beim Weikersdorfer Sportplatz ist zu asphaltieren. Außerdem sind Rad-Wegweiser auf den Routen nach Wiener Neustadt und in die anderen Gemeinden erforderlich. Für Wiener Neustadt wäre ein 1.300 m langer Radweg nördlich angrenzend an der B26 bis zur Autobahnunterführung und dann weiter bis zum Kreisverkehr Zehnergürtel notwendig. Und auch Bad Fischau-Brunn müsste sich mit einem 850 m langen Radweg nördlich der ehemaligen Bergerdeponie beteiligen“, umreißt Zauner seine Pläne.
Natürlich müsste - nach Zauners Vorstellungen - auch die ASFINAG einen Beitrag leisten. Zauner: „Von der ASFINAG ist die B26 unter der Autobahn um 30-80 cm an den Rand der Unterführung zu rücken, wodurch genug Platz für einen von der Fahrbahn getrennten 2-Richtungs-Radweg bleibt. Ebenso ist von der ASFINAG eine neue Radweg-Unterführung unter der neuen Autobahnauffahrt in Richtung Wien zu errichten.“
Keine Priorität
Einen Dämpfer für seine Pläne bekommt Zauner jedoch vom zuständigen Verkehrsamt. „Man kann nicht davon ausgehen, dass die ASFINAG die Kosten für ein derartiges Vorhaben übernimmt. Zuallererst muss einmal abgeklärt werden, ob wir als Stadt in dieser Sache überhaupt aktiv werden - die Strecke Weikersdorf - Wiener Neustadt ist mit Sicherheit keine Alltagsroute und hat damit keine Priorität - und danach kann die technische Machbarkeit abgeklärt werden“, erläutert DI Wolfgang Rogl, Referatsleiter Verkehrsamt.
Bad Fischau-Brunn hat bisher nicht an einen derartigen Radweg gedacht, aber könnte sich die Realisierung vorstellen, zumindest dann, „wenn Weikersdorf und Wr. Neustadt auch mitmachen, eine verbindliche Zusage kann ich allerdings erst nach Vorliegen der auf unsere Gemeinde entfallenden Kosten machen“, lässt Bad Fischau-Brunns Bürgermeister Reinhard Knobloch wissen.
Was Weikersdorf von Zauners Vorschlägen hält, war bis Redaktionsschluss (Montag) nicht zu erruieren.
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