Neues Foto von Julia Kührer
PULKAU (ag/jrh). Am 27. Juni 2006 verschwand die damals 16-jährige Schülerin Julia Kührer in Pulkau zwischen der Bushaltestelle und dem wenige Meter entfernten Elternhaus in Pulkau spurlos. Anfang dieses Jahres hat das Bundeskriminalamt eine Soko „Cold Case“ unter Leitung des Spitzenkriminalisten Kurt Linzer eingerichtet, um Österreichs größten Vermisstenfall nach Natascha Kampusch endlich zu lösen.
Nach der Festnahme von drei vermeintlichen Verdächtigen im Mai diesen Jahres mussten diese Stunden später wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Über Auftrag der Staatsanwaltschaft Korneuburg wurde vom Institut für Anthropologie der Universität Freiburg ein so genanntes Altersmorphing von Julia Kührer erstellt. Unter Berücksichtigung der natürlichen Altersprozesse wurden Fotos erarbeitet, die zeigen, wie sie als 20-jährige Frau aussehen könnte. Die Gesichtszüge, die morphologischen Merkmale sowie einzelne Muttermale sind als authentisch anzusehen. Kurz nach dem Erscheinen des grafisch erstellten Fotos von Julia Kührer im Internet (Facebook des BKA) gingen zahlreiche Hinweise bei den Kriminalisten ein. Die Frisur und die Haarfarbe hingegen sind frei gewählt und können vom tatsächlichen Erscheinungsbild erheblich abweichen.
Chronologie Julia
Geboren: 28.5.1990
27.6.2006
13.30 Uhr: Ankunft Schulbus von Horn nach Pulkau, steigt aus dem Bus aus, Zeuge gibt an, Julia im Gespräch mit drei jungen Leuten in Pulkau gesehen zu haben
14.30 Uhr: Freundin schreibt SMS an Julia „Bleibts bei 15 Uhr im BadI?I“ - keine Antwort, Handy war in Horn eingeloggt, später ganz abgedreht
Jänner 2010: Gründung der SOKO „Cold Case“
10. Mai 2010: Drei Personen werden verhaftet und kurze Zeit später wieder entlastet
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