SBO droht neue Kündigungswelle
TERNITZ. SBO ist Weltmarktführer in der Erzeugung von Bohrgestängen zur Erdöl- und Erdgasförderung. Aber mit der weltweiten Krise begann auch in dieser Branche das große Köpferollen. Und es ist noch nicht ausgestanden: Bereits im März soll wieder kurzgearbeitet werden.
Am Standort Ternitz mussten 2009 gut 100 Arbeitnehmer gehen, bevor die 1. Kurzarbeitswelle anlief. „Im Februar müssen wir noch einmal 13, 14 Leuten kündigen, bevor wir in die 2. Kurzarbeit im März gehen. Das müssen wir leider tun“, skizziert Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann und fügt hinzu: „Jedes Einzelschicksal ist tragisch. Aber man muss auch sagen, dass wir in den vergangenen Jahren zusätzliche 200 Arbeitsplätze geschaffen haben.“ Am Höhepunkt waren am Standort Ternitz 400 Dienstnehmer beschäftigt.
Parallel zu den Kündigungen wurden von SBO neue Fertigungsstätten in Vietnam eröffnet. Wie verträgt sich das? Grohmann dazu: „Weil unsere Kunden in Fernost neue Produktionsstätten aufgemacht haben. Es ist nur die Frage, ob wir dabei sein wollen oder das Geschäft an die Inder und Chinesen verlieren. Außerdem stellen die Produkte aus Vietnam keine unmittelbare Konkurrenz zu den Produkten von SBO-T(ernitz - Anm. d. Red.) dar.“
„Öl-Verbrauch steigt wieder“
Aktuell versucht man bei SBO-Ternitz durch Lohnfertigungsarbeiten für andere Firmen die Krise zu überstehen. SBO streckt die Fühler zudem nach neuen Geschäftsbereichen aus. Grohmann ist zuversichtlich: „Dass das Geschäft wieder anspringt, wenn die Weltkonjunktur wieder anspringt und der Ölverbrauch wieder steigt.“ Um den Standort Ternitz bangt der Vorstand nicht: „Schließlich haben wir erst 70 Mio. € hier investiert.“
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