Semperit: Betriebsrats-Fehde
WIMPASSING. Im Rahmen des Checks der Betriebsratskassa kam es zwischen Arbeiter-BR Andreas Slama (FSG) und BR Josef Eller (Liste Eller) zu Turbulenzen (die BB berichteten). Die Bezirksblätter luden zur Aussprache. Anstatt die Fronten geklärt, haben sie sich dabei aber noch verhärtet.
Kein Büroschlüssel für Liste Eller
Eller liegt unter anderem im Magen, dass er als Betriebsrat keinen Schlüssel fürs Betriebsratsbüro hat: „Nur FSG-Angehörige haben welche.“ Seine Konsequenz: „Wir werden in Zukunft Treffen in den Pausenräumen der Belegschaft abhalten. Dann sind sie auch öffentlich.“
Auch, dass Ellers Initiative, 500 Arbeitstaschen an die Belegschaft zu verteilen, nicht aus der Betriebsratskassa gedeckt wurde, stößt Eller sauer auf: „Denn die Zusage war anfangs da.“ Slama kontert: „Wenn man solche Sachen kauft, steht sowieso nur Arbeiterbetriebsrat drauf, aber kein Listenname. Ihr habt Liste Eller draufdrucken lassen.“ Fazit: Die Liste Eller beglich die 3.330 Euro für die Taschen aus der eigenen Brieftasche.
Dafür will Eller bei der Kassaführung des Betriebsrats einige Unregelmäßigkeiten bemerkt haben: „Es gibt für vieles keine Beschlüsse. Zum Beispiel für 350 € für eine Weihnachtsfeier in Pottschach. Und das ist illegal.“
Illegal oder doch beschlossen?
„Das war für Mitarbeiter und dafür gibt es sehr wohl einen Grundsatzbeschluss“, hält Slama dagegen. Eller bleibt hart: „Das ist genauso, wie das Bezahlen eines Geschenkkorbes für einen Ball vom Betriebsrat. Davon haben wir gar nichts gewusst. Wenn ich nicht zufällig dort bin, erfahre ich das gar nicht.“ „Die AKNÖ führt jedes Jahr eine Kassaprüfung durch. Wäre irgendetwas illegal, hätten wir schon eine auf die Nuss bekommen. Es gibt auch Beschlüsse, wie im Fall des Geschenkkorbes, die ins Gewohnheitsrecht hineinfallen“, hält FSG-BR Slama dagegen.
Betriebsrat Eller sieht im Augenblick keine Möglichkeit, den Disput mit den FSG-Betriebsräten beizulegen, ließ aber anklingen, dass es andere Mittel auch noch gäbe und bestätigte, dass er dabei rechtliche Schritte im Auge hat: „So lassen wir uns nicht behandeln. Wir vertreten immerhin 40% der Belegschaft.“
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