Wenn Tierschutz modern wird
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Im Oktober ist es endlich soweit. Renate Wolfger und ihr Team vom Tierschutzhaus Wiener Neustadt können endlich den Neubau an der B54 beziehen. Das freut nicht nur die Verantwortlichen.
WIENER NEUSTADT. Einundzwanzig Jahre arbeitet Renate Wolfger schon im Tierschutzhaus Wiener Neustadt. Am zweiten Oktober geht nun ein Traum in Erfüllung. Das neue Tierschutzhaus wird seiner Bestimmung übergeben.
Erst nach einem siebenjährigen, oft Nerven zermürbenden Kampf gelang es dem Wiener Neustädter Tierschutzverein, dass ein modernes Tierschutzhaus an der B 54 errichtet werden konnte. „Die Gemeinde stellte für das Projekt ein rund 9.000 m² großes Grundstück zur Verfügung. Die mehr als 1,5 Millionen Euro für die Errichtung der Anlage stellte das Land Niederösterreich bereit. Die Einrichtung und die laufenden Kosten muss allerdings der Wiener Neustädter Tierschutzverein berappen“, erläutert Renate Wolfger, Leiterin des Tierschutzhaus.
Doppelt so viel Platz
„Das neue Tierschutzhaus spielt alle Stückeln und versetzt uns in die Lage, bis zu 80 Hunde und 150 Katzen aufzunehmen, also doppelt so viele Tiere wie bisher“, zeigt sich Wolfger erfreut. „Die Unterbringung erfolgt nach den neuesten Tierschutzrichtlinien. „Jede Box hat eine eigene Klapptüre mit Seilzug, durch welche die Tiere in ein Freigehege gelangen können. Beim Innenausbau wurden aus hygienischen Gründen nur leicht zu reinigende Materialien, wie Fliesen, verwendet. Natürlich gibt es eine eigene Quarantänestation und für die medizinische Versorgung Tierarztzimmer“, berichtet die Tierhaus-Chefin weiter. Auf die Frage ob es auch wieder ein atypisches Tier wie Schwein „Luise“ geben wird, verneinte Renate Wolfger ganz klar und fügte hinzu: „Im neuen Tierschutzgesetz ist klar geregelt, dass wir nur Heimtiere aufnehmen dürfen. Natürlich werden wir auch wie bisher in Notfällen helfen. Für Fälle mit Wildtieren arbeiten wir eng mit der Jägerschaft zusammen. Ebenso halten wir für exotische Tiere besten Kontakt mit dem Terrarienverein. Private müssen für unsere Leistungen natürlich bezahlen. Zuständig sind wir prinzipiell für alle herrenlosen, verletzten Tiere der Bezirke Wiener Neustadt und Neunkirchen, dabei werden wir vom Tierheim Ternitz unterstützt.“
Skurril
Auf kuriose Fälle angesprochen erzählte Renate Wolfger: „Einmal kam eine Frau und übergab uns ein Sackerl. Statt der erhofften Leckerli befand sich darin aber eine ausgewachsene Vogelspinne.“
Wie bereits erwähnt, muss der laufende Betrieb vom Verein selbst getragen werden, das heißt aus den Beiträgen der 3.000 Mitglieder müssen neben den vier angestellten Mitarbeitern, Kosten für die medizinische Betreuung, Futter und Betriebskosten und vieles mehr beglichen werden. Um alle Kosten bestreiten zu können, ist der Tierschutzverein Wiener Neustadt zum Wohle der Tiere auch auf Spenden angewiesen.
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