New Design University
Brave New Food: Science-Fiction trifft auf experimentelle Küche

- Spacemacaron von Lukas Mayr
- Foto: NDU (4)
- hochgeladen von Katharina Schrefl
Der Universitätslehrgang „Food Design“ beschäftigte sich im Rahmen des Semesterprojektes „Brave New Food“ mit Nahrungsknappheit in einer unwirtlichen Gegend und entwickelte zukunftstaugliche Rezepte.
ST. PÖLTEN (pa). Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Universitätslehrgangs „Food Design“ an der New Design University (NDU) entwickelten acht kreative Gerichte, die aus nur drei Lebensmittel zubereitet wurden und durch ihre Beschaffen- & Haltbarkeit auch für eine Mission ins All oder in einer lebensmittelarmen Zukunft Verwendung finden können.
In Anlehnung an das Sci-Fi-Buch „Brave New World“ wurde unter der Leitung von Julia Schwarz, Experience Designer, Food Futures & NDU-Lehrende, ein entferntes Zukunftsszenario entwickelt, in dem Nahrungsmittel knapp und Reisen zum Mars Realität sind. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten jeweils drei Lebensmittel zur Verfügung: Ein nicht verarbeitetes Lebensmittel aus ihrer Heimat, ein Lebensmittel füreine Mission ins All aus St. Pölten und das dritte Lebensmittel wurde im Food & Beverage Lab fermentiert und anschließend verwendet.
Köstliche Challenge
Die Herausforderung des Projektes bestand darin, mit wenig Zutaten neue und haltbare Gerichte herzustellen. „Die daraus entstandenen Projekte sind definitiv ein Ausblick in die Zukunft der Lebensmittel“, fasst Julia Schwarz die Ergebnisse des Projektes zusammen. „Brave New Food“ zielte aber nicht nur auf die Sättigung und Haltbarkeit von Nährstoffen ab - wichtig war auch die Berücksichtigung der Multisensorik der einzelnen Gerichte. „Essen ist ein reichhaltiges soziales Event, ob alleine oder in einer Gruppe – es spielt hier viel aus Emotion und Erinnerungen, Kultur und Geschichte mit ein. Genau das brauchen wir auch in Zukunft“, weiß Schwarz zu berichten und erklärt weiter: „Besonders bei Astronauten hat man erkannt, dass Sättigung und Nährstoffe alleine nicht ausreichen. Essen muss alle fünf Sinne befriedigen, damit sowohl Körper als auch Geist gesättigt sind.“
Die einzelnen Projektergebnisse im Detail
Spacemacaron – Lukas Mair
Macarons, die in 20 Sekunden in der Mikrowelle zubereitet und mit Nährstoffen gefüllten werden. Die Macarons sind eine stilvolle Alternative zu Tabletten, da diese einem mitunter das Gefühl vermitteln bereits krank oder schwach zu sein.
Activator / Squeezables / Breakables – Anna Hehle
Ein spielerisches Abendritual, welche die Weltall-Umwelt wahrnehmen lässt. Der Aktivator, eine Walnusskugel, wird durch die Squeezables - ein mit Wasser befülltes Labyrinth der Verpackung, durchgeführt. Im dritten Teil - den Breakables ist eine in Form von Sternenbildern perforierte Platte, die ein Rosinen-Wacholder-Ferment beinhaltet.
One dimensional Chess – Carla Fink
Ein essbares Brettspiel, bestehend aus drei Zutaten (Zucker, Kakao und Knoblauch) bei dem die Verlierer*innen die Figuren neu gießen. Das Spiel soll zur Stimmungsaufhellung in einer tristen Umgebung beitragen.
Deepbrush – Klara Pree
Alkoholbasierte Farbcocktails mit denen Bilder gemalt werden.
Moonbars – Stephan Groß
Für den Riegel wurden die Zutaten (Kürbis, Speck und Ramen) in verschiedenste Formen und Texturen gebracht, um den Austronaut*innen ein multisensorisches Erlebnis zu bieten.
Eine multisensorische Experience im All - Reto Gassler
Ein myzelliumverpackte Pilzsnack, welcher bei Verzehr in eine neue Welt abschweifen lässt.
Space Bento – Mario Skala
In Mario Skalas Projekt „Space Bento wird man in eine Science-Fiction Welt versetzt in der nährstoffbeladene Koji-Crisps als Tauschhandelsware gelten.
Zucchini-Mission – Johanna Ernst
Die Zucchini-Mission von Johanna Ernst handelt von drei Reisenden ins All, welche die Erde aus einer neuen Perspektive sehen und dadurch erst die Schönheit des Ganzen erkennen.
Über den Lehrgang
Der Universitätslehrgang „Food Design“, der seit Herbst 2017 an der NDU angeboten wird, ist ein dreisemestriger, akademischer Lehrgang, der sich mit zeitgemäßer Produkt- und Konzeptgestaltung auseinandersetzt. Der Lehrgang ist projektorientiert und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in drei Semestern zu kritischen und experimentellen Designerinnen und Designer ausgebildet. Im Zuge des Lehrgangs erlernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den gesamten Ablauf von Food-Design-Prozessen: der Schwerpunkt liegt im praktisch-aktiven Entwickeln von Designlösungen, begleitet von theoretischen und praktischen Lehrveranstaltungen, wie Design- und Kulturgeschichte, traditionelle und neue Zubereitungstechniken, experimentelle Gastronomie, Multisensorik und analoge und digitale Design Tools.




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