Perchtenmasken sind sein Metier

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Martin Weiß aus dem Glantal schenkt als Schnitzer zahlreichen Perchten ein Gesicht.
harald.hirschl@woche.at

Behutsam arbeitet Martin Weiß in seiner Werkstatt in Zweikirchen an seinem Holzobjekt. Mit viel Liebe zum Detail schnitzt er nämlich die verschiedensten Perchtenmasken. Seit 31. Dezember 2005 übt er das Holzbildhauergewerbe hauptberuflich aus und ist somit der einzige Perchtenmaskenschnitzer im Bezirk.
Die Schnitzerei begleitete ihn von Kindheit an – mit sieben Jahren hat er seine erste Maske hergestellt. „Nachdem mir keiner die Masken finanziert hat, habe ich selbst zu schnitzen begonnen“, so Weiß.
Das Zirbenholz für seine „Lorvn“ kommt von der Hochrindl. 25 bis 30 Stunden benötigt er für eine Maske.
Mit der Motorsäge schneidet er die grobe Kopfform vor, danach wird die Maske ausgehöhlt und erst dann beginnt der eigentliche Schnitzvorgang. „Weiters wird der Schädel dann fein säuberlich von Hand geschliffen, Augen eingebaut und Hörner montiert, alles grundiert und bemalt. Danach erfolgen der Innenausbau und die Anpassung an den jeweiligen Träger“, sagt Weiß.

In ganz Österreich

8o Masken verlassen jährlich seine Werkstatt, österreichweit tragen Perchtengruppen „Motes Masken“ – außer in Wien. Jede Maske habe eine eigene Note, wird handbemalt und in verschiedenen Variationen sowie Charakteren geschnitzt. Oft helfen ihm die Jungs Pascal Eichwalder, Siegfried Knappinger und Georg Rebnegger bei seiner Arbeit. Die Felle holte er sich von der Gerberei Koch in Rennweg. Bei den Hörnern hat er ein eigenes Patent entwickelt. Diese werden in Kunstharz gegossen. Die Peitschen sind aus Ross- oder Latexschwänzen.
Für eine komplette Ausrüstung müssen Liebhaber dieses „höllischen Hobbys“ 1.500 bis 2.000 Euro auf den Tisch legen. In der Hochsaison arbeitet der 26-jährige Zweikirchner oft 20 Stunden pro Tag. Da ist es oft keine Seltenheit, dass die Werkstatt zur Schlafstätte wird. „Es ist eine große Herausforderung, die Masken so zu machen, wie es sich der Kunde vorstellt. Die Liebe zum Holz und die Liebe zum Detail hilft mir aber dabei“, sagt der Obmann der Hardegger Perchten.

30 Auftritte jährlich

Seit 1998 hat er diese Funktion inne. 30 Auftritte absolviert er mit seiner Truppe österreichweit. Am 25. November ist es in seiner Heimatgemeinde Liebenfels so weit – da findet der Hardegger Perchtenlauf statt – und am 5. Dezember sind sie beim St. Veiter Perchtenlauf vertreten.
Vor kurzem hat er die 6. Perchtenausstellung in Liebenfels organisiert – die Resonanz war riesig. In der weniger stressigen Zeit schnitzt er Herrgottswinkel und Skulpturen und nimmt an Wettbewerben beim Motorsägenschnitzen teil. Er findet auch Zeit für Fischen und Wandern.
Auf seine Arbeit ist er stolz: „Ich hätte mir nie erträumt, dass es so gut läuft“, sagt der Absolvent der HTL für Innenausbau in Villach. Die dort erlernte wirtschaftliche Bildung hilft ihm bei der Führung des Betriebes. Für das nächste Jahr ist er bereits ausgebucht. Infos unter: www.motes-masken.at

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